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Rezension zu
Der europäische Frühling

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Lese-Lust-Killer

Von: LiSi
28.06.2019

"Der europäische Frühling" kann als Dystopie verstanden werden. Das Buch behandelt vor allem aktuelle Themen wie die Flüchtlingskrise und der Terrorismus sowie die dadurch entstehende Angst und zum Teil auch Hass gegenüber Ausländern - besonders gegenüber Muslimen. Der Roman spielt zwar in Dänemark, allerdings entsteht durch die sehr realistische Darstellung der Figuren eine Art europäische Identifikation. Während sich die bereits angespannte Situation zwischen Dänen und Muslimen immer weiter zuspitzt, entwerfen die Dänen für die Wohlhabenden ein Reich, in dem sie ruhig und fernab jeglicher Konflikte leben können - ihr künstlich geschaffenes Lolland. Um der Lage Herr zu werden und die Konflikte unter Kontrolle zu bringen, werden Flüchtlinge sowie Muslime in Lagern in Mosambique untergebracht. Der Roman unterteilt sich in drei Handlungsstränge, die immer abwechselnd fortgeführt werden. Ein Zusammenhang erschließt sich erst nach einigen Kapiteln. Zunächst wird die Geschichte von Stig und Elisabeth erzählt. Stig, der sich einst in der Punk- und Musik-Szene Zuhause fand, ist heute ein Galerist in Kopenhagen. Er stellt Bilder von Künstlern aus, die zum Teil einen sehr außergewöhnlichen Stil verfolgen. Seine Frau Elisabeth ist eine sehr angesehene Wissenschaftlerin, die eines Tages ein sehr interessantes Jobangebot bekommt. Ihr wird ein sehr lukrativer und interessanter Job in Lolland angeboten. Lolland ist ein künstlich geschaffener Landteil Dänemarks, der den Wohlhabenden ein ruhiges und glückliches Leben bieten soll - fernab von dem Terrorismus und der Angst, die das Leben in Dänemark beherrscht. Ein weiterer Handlungsstrang widmet sich Stigs und Elisabeths Tochter Emma, die unter einer Depression leidet und versucht, den Sinn ihres Lebens herauszufinden. In dem dritten Handlungsstrang geht es um einen Künstler namens Christian. Er ist pädophil und sucht nach Frauen, mit denen er Sex haben will. Als er Mia trifft, hat er das Gefühl, sich zu verlieben. Obwohl Christian das Gefühl hat, Mia sei eventuell etwas zurückgeblieben oder nicht mal volljährig, probieren sie jegliche Sex-Stellungen aus. Er fühlt sich auch künstlerisch inspiriert. Zwischen diesen drei Handlungssträngen tauchen immer mal wieder kurze Kapitel auf, in denen sich ein Hund und ein Vogel unterhalten. Sie wohnen in Lolland und philosophieren über ihr Tierleben, das ihrer Meinung nach für die Menschen nichts wert ist. Vom Schreibstil und vom Aufbau finde ich das Buch recht interessant. Es hält die Spannung durch die immer wieder wechselnden Handlungsstränge aufrecht. Die Sprache ist zum Teil recht derb. Anfangs hat das Buch meine Neugierde geweckt. Während ich bei den Kapiteln über Stig, Elisabeth, Emma und die beiden Tiere gern mehr erfahren wollte, entwickelte sich bei den Kapiteln über Christian eine immer größere Abscheu in mir. Die Einblicke in sein pädophiles Wesen konnte ich nach ein paar Kapiteln nicht mehr ertragen. Ich muss sagen, dass ich nur sehr, sehr ungern ein Buch abbreche, aber bei diesem pädophilen Thema gelang es mir einfach nicht mehr, mich zum Weiterlesen zu animieren.

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