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Rezension zu
Die Seelen der Nacht

Der großartige Beginn einer tollen Trilogie

Von: Chridhe
05.07.2019

"Die Seelen der Nacht" ist der erste Band der Trilogie um die Hexe Diana Bishop und den 1.500 Jahre alten Vampir Matthew Clairmont (Band 2: Wo die Nacht beginnt; Band 3: Das Buch der Nacht). Der Roman bietet anspruchsvollere Unterhaltung, aber vor allem all das, was die gängigen Fantasy-/Urban-Fantasy-Romane nicht bieten: glaubwürdig gezeichnete, vielschichtige Charaktere, eine gut durchdachte, spannende Handlung, in der die Helden sich nicht bereits in Kapitel 1 zueinander hingezogen fühlen und spätestens in Kapitel 5 miteinander im Bett landen – und dann noch das gewisse Etwas, das einen guten Fantasy von einem sehr guten unterscheidet. Im Fall von "Die Seelen der Nacht" ist das der Metaliteratur-Aspekt. Man spürt sofort, dass die Amerikanerin Deborah Harkness eine anerkannte Historikerin ist, die sich sehr gut im Bereich Wissenschaftsgeschichte und Medizin auskennt – und auch wirklich etwas von Wein versteht. Aber es gelingt ihr, ihr Wissen auf eine Weise einfließen zu lassen, dass man beispielsweise selbst Hunger bekommt – sie beschreibt das Aroma von Wein, die Geschichte unterschiedlicher Weine und die damit einhergehenden Gerichte so lecker und nachvollziehbar, dass man gleich selbst eine Flasche guten Roten öffnen möchte. Dann wieder lässt sie ihren Helden so faszinierend von Begegnungen mit historischen Figuren berichten, dass man zum einen mehr über diese erfährt, als man aus einem gewöhnlichen Geschichtsbuch erfahren würde, zum anderen wird die historische Persönlichkeit wirklich auf unterhaltsame Weise lebendig. Man spürt richtiggehend, dass die Autorin ihren Beruf und die Geschichte über alles liebt. Aber auch die Charaktere an sich sind glaubwürdig gezeichnet. Bis zu einem gewissen Grad kann sich auch Harkness den Stereotypen zwangsläufig nicht entziehen, aber wer möchte schon eine Geschichte über hässliche Vampire und mit Warzen übersäte Hexen lesen, die nur deshalb zusammenarbeiten, weil sie sich abstoßend finden? Diana und Matthew sind facettenreiche Charaktere, die eine glaubwürdige Geschichte haben, welche ihr Verhalten im Verlauf des Romans schlüssig erklärt. Ob jemand nun zu diesem Buch greift, weil er Literatur liebt, sich für Wissenschaftsgeschichte oder die Geschichte der Menschheit und all ihre kriegerischen Auseinandersetzungen interessiert oder schlicht Romane über Vampire, Hexen und andere übersinnliche Wesen schätzt: Hier ist für jeden etwas dabei! Zum Hörbuch Da ich kein Freund von gekürzten Hörbüchern bin, habe ich die ungekürzte Version des Hörbuches erworben, die ca. 28 Stunden lang ist! Gesprochen wird das Hörbuch von der deutschen Schauspielerin Dana Geissler, die bereits unzählige Hörbücher eingesprochen hat. Die Rezensenten beurteilen ihre "Leistung" durchaus kontrovers. Die einen schätzen sie für ihre ruhige, klare Sprache, die anderen empfinden diese als zu altmodisch und getragen. Ich kann beide Meinungen nachvollziehen. Geissler liest wirklich in einem angenehmen Tempo, ruhig und klar und nicht zu schnell. Da die wissenschaftlichen Ausführungen von Harkness so manches Mal ausgesprochen komplex sind, helfen die angenehme Sprechgeschwindigkeit und die Klarheit dem Zuhörer dabei, den Beschreibungen zu folgen. Andererseits ist die Protagonistin und Icherzählerin des Romans etwa 13 Jahre jünger als Geissler, daher hatte ich auch eine etwas jüngere Erzählstimme erwartet. Darüber hinaus bin ich der Auffassung, dass es Geissler nicht hundertprozentig gelingt, jeder der handelnden Figuren eine eigene Stimme zu verleihen. Allerdings stellte ich auch fest, dass ich beim Anhören des Buches das Gefühl hatte, dass es Geissler zunehmend besser gelingt, die einzelnen Figuren mit ihren unterschiedlichen Wesenszügen, Temperamenten und Altersstufen voneinander abzuheben und ihnen einen individuellen Charakter zu verleihen. Mein Fazit: Die knapp 28 Stunden vergingen für mich wie im Flug! Und die Trilogie ist für mich sowieso ein Muss!

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