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Rezension zu
Die Intelligenz der Bienen

Faktenreich aber etwas zu trocken

Von: Buchvogel
05.07.2019

Ein Buch über die Intelligenz der Honigbienen. Die Autoren klären, wie man Bienen untersucht, wie diese lernen und wie intelligent sie sind. Randolf Menzel ist Zoologe und Neurobiologie und forscht seit über 50 Jahren an und mit Bienen. Er war über 30 Jahre der Leiter des Neurobiologischen Instituts der Freien Universität Berlin. Hauptsächlich um seine Forschungen und die seiner Studenten, aber auch um die anderer Forschungsgruppen berichtet er in diesem Buch, zusammen mit dem Wissenschaftsjournalist Matthias Eckoldt. Persönlicher Eindruck Ein populärwissenschaftliches Buch über die Intelligenz der Bienen, das aber dem Leser auch einiges an Mitdenken abverlangt. Insgesamt sechs Kapitel erwarten den Leser: Wie man mit Bienen ins Gespräch kommt Da Bienengehirn, der andere Weg zur Intelligenz die 7 Sinne der Bienen Lernen und Gedächtnis das Bienenvolk Biene und Umwelt Die Autoren stellten viele Experimente vor. Für mich neu war dieser Weg, wie sich die Forscher Experimente ausdenken und durchführen. Und dann müssen die Experimente korrekt interpretiert werden. Dabei fand ich die Art, wie Menzel und Eckoldt die Ergebnisse darstellten, fast schon zu bescheiden. Man sieht, dass explorative und jubelnde Darstellung nicht die Art eines seriösen Wissenschaftlers ist. Für mich als neurobiologischen Laien hätte ich mir aber, nach der ganzen Herleitung der Forscher, doch eine stärkere Zusammenfassung gewünscht. Wie gesagt, man muss gut mitdenken. Und auch durchaus eine stärkere Emotion für das Thema hätte ich mir gewünscht. Mir fehlte als roten Faden die Begeisterung des Forschers für die Bienen. Sie muss ja da sein, aber sie ist sehr dezent. Das Buch verliert sich etwas im klein-kein. Der Forscher Menzel hat viel mit Ableitungen gearbeitet. Dabei misst man, vereinfacht gesagt, welches Neuron aktiv ist. So hat seine Forschungsgruppe eben nicht nur ein Verhalten oder einen Lernprozeß untersucht sondern darüber hinaus die Spuren dieses Lernens im Gehirn vermessen! Das fand ich total faszinierend. Mit eines der erstaunlichsten Fakten fand ich, dass Honigbienen sowohl die Polarisation des Lichts wahrnehmen als auch Magnetfelder. Polarisationssehen bedeutet hier, dass sich ihnen der Himmel in grünfarbigen Streifen darstellt, die in Richtung Sonne stärker werden. So wissen sie stets, wo die Sonne ist, auch wenn sie nicht zu sehen ist und somit auch, wie spät sie ist. Das wird im Schwänzeltanz berücksichtigt - auch in der Nacht, denn Bienen tanzen manchmal im Schlaf! Faszinierend, oder? Neben der Forschung an sich gibt es auch Geschichten um das Universitätsgeschehen drumrum; hier geht es darum, wie der Autor eine Stelle bekam, Paper einreichte oder Forschungsgruppen auf die Beine stellte. Ein Bericht aus einer fremden Berufswelt, den ich faszinierend fand. Lesen oder nicht? Empfehlenswert, aber nicht ganz trivial; sehr seriös geschrieben, man erfährt viele Einzelheiten über die Intelligenz der Bienen. Leider überträgt sich die Begeisterung des Forschers für die Bienen - ich postuliere einfach mal, dass sie da sein muss - nicht immer auf den Leser.

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