Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
R.I.P.

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wichtiges Thema spannend umgesetzt

Von: Michael Lehmann-Pape
11.07.2019

„Wenn es nach ihr ginge, wäre seine nächste Aufgabe sicher etwas so Spannendes, wie im Frühjahr junge Enten über die Straße zu begleiten“. Ahnt Huldar nicht nur, sondern weiß er. Was seine Chefin und das angespannte Verhältnis zwischen den beiden angeht. Die mal Freunde waren. Wo unter Kollegen mehr daraus wurde. Einmal, Aber seitdem und den Wellen die das schlug, ist die Stimmung hoch angespannt. Was Hudar vor allem zur Weißglut treibt, weil der aktuelle Fall der Polizei ihn persönlich mitnimmt und er seinen Teil beitragen möchte. Wenn junge Menschen, Kinder fast noch, vor laufender Handy-Kamera bedrängt, zu Entschuldigungen getrieben werden, ohne dass ersichtlich wäre, worum es genau geht und wenn diese jungen Leuten dann, auch vor laufender Kamera, brutal zu Tode geprügelt werden. So sieht es zumindest aus und die gefundenen Leichen sprechen eine klare Sprache. Erst langsam kommt Huldar dahinter, dass Mobbing unter Jugendlichen teilweise Formen annimmt, die unerträglich werden und die bedrohten und zerschlagenen Jugendlichen hatten hier und da die Neigung, in vorderster Front andere nieder zu machen. Perfide direkte, vor allem aber über social media. Mit weitreichenden Folgen. Wobei Huldar, in dem wenigen, in dem er an den Ermittlungen offiziell beteiligt ist, spürt, dass auch andere, Erwachsene, nicht alles mitteilen, was sie wissen könnten. Ein Verhalten auf allen Seiten, das Huldar lange nicht wirklich zu einem klaren Faden zusammenbekommt und vielfach im Trüben fischt zunächst. Wobei er in der Psychologin Freyja einerseits eine Hilfe findet, die dem Thema Mobbing auch persönlich nicht fern ist, aber auch mit dieser ist das Verhältnis nicht unbedingt entspannt. So spinnt Sigurdardottir einen bunten und komplexen Reigen aus Beziehungen, gibt ihren Personen auch durchaus Schattenseiten mit auf den Weg und verbindet dieses mit einer rätselhaften Tätersuche einerseits und einem Einblick in die menschengemachten Grausamkeiten des Lebens, die gerade bei jungen Persönlichkeiten zerstörerische Wirkungen entfalten. Was sich spannend und emotional dicht liest und für sehr gute Unterhaltung sorgt.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.