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Rezension zu
Die Nanos-Rebellion

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Empfehlung des Tages, lassen Sie es sich schmecken. In Kehlis!

Von: Knigaljub
16.07.2019

Mit dem zweiten Teil von Nanos entführt uns Timo Leibig erneut in eine nahe Zukunftsvision von Deutschland und erzählt die Geschichte um die Wutkowski-Brüder weiter. Mithilfe von Nanopartikeln in der Nahrung können Überzeugungen manipuliert werden, was Bundeskanzler Kehlis nutzt, um "seiner" Bevölkerung den richtigen Weg zu weisen... [Achtung, Spoiler zu Band 1 nicht ausgeschlossen - fortlaufende Geschichte, aber Band 2 ist lesbar ohne Band 1 zu kennen] Meine Meinung: Nach dem ersten Kapitel hatte ich ein Lächeln im Gesicht: Malek Wutkowski war back. Und zwar mit einem ihm gebührenden Auftritt. Neben dem guten Start gefielen mir die neuen Charaktere sehr. Leibig hat schon im ersten Teil gezeigt, dass er Menschen mit Behinderungen selbstverständlich in den höchsten Positionen mitmischen lässt und tut das hier wieder auf sehr interessante Weise. Ebenso zeigt sich erneut, dass nicht alles in dieser Zukunft schlecht ist: Was kann man schon gegen Schnellrestaurants ohne Plastikmüll und mit Biofleisch sagen? Kehlis hat also manches umgesetzt, wovon wir heute noch träumen mögen... Diese Differenziertheit macht die Nanos-Reihe zu einem großen Genre-Highlight, finde ich. Im zweiten Teil hat Leibig sich dazu hinreißen lassen, seine Zukunftswelt ein bisschen weiter auszuschmücken, so fahren beispielsweise Regierungswagen ganz selbstverständlich mit Autopilot. Als in einem Restaurant veganer Braten am Spieß gedreht serviert wurde, schlich sich ein breites Lächeln über mein Gesicht, waren es doch genau solche kleinen Extras, die ich in Band 1 noch vermisst hatte. Insgesamt finde ich, dass der Autor in seinen Beschreibungen oft genau die richtige Menge an Details liefert, um sich Szenen perfekt vorstellen zu können. Dadurch fühlen sich die über 500 Seiten nach gar nicht so viel an. Gefühlt wird hier allerdings noch umfangreicher erklärt, wie das mit den Nanos und den Kämpfen dagegen wissenschaftlich gesehen funktioniert, und auch, wenn die Ideen dazu mich (naturwissenschaftlichen Laien) einfach fasziniert und zugleich verstört haben, war es mir in dieser Hinsicht dann manchmal einen kleinen Ticken zu viel Input. Manche Charaktere agieren wie echte "Actionhelden", was eigentlich nicht so ganz meins ist, aber Leibigs Helden und Antihelden bin ich auch hier wieder gebannt gefolgt. Die Erzählung aus mehreren Perspektiven trägt zur Spannung und Abwechslung bei und wurde wieder gekonnt eingesetzt. Vom Ende schließlich wurde ich überrascht und regelrecht umgehauen. Fazit: Ein Genre-Highlight, das primär spannende, gut konstruierte und klug erklärte Unterhaltung bietet. Aber dann gibt es da noch diesen faden Bei- und Nachgeschmack, den diese Zukunftsvision hinterlässt: Wie utopisch ist das Ganze?

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