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Rezension zu
Gespräche mit Freunden

Distanziert und doch ergreifend

Von: Tanja
20.07.2019

In Sally Rooneys Debüt Roman geht es um drei Frauen und einen Mann, die in unterschiedlichsten Beziehungen zueinander stecken. Es gibt keine wörtliche Rede im Buch und die Erzählperspektive ist eine der jungen Frauen, die alle Unterhaltungen erzählt. Die Gefühle der anderen Protagonisten bleiben dadurch fern und auch die Erzählerin selbst wirkt kühl und distanziert. Die Gruppengespräche, die über Politik und Zeitgeschehen gehen, fand ich sehr abgehoben. Die Wortwahl ist so komplex, dass ich oft nicht verstand, worauf sie hinaus wollen. Wirklich interessant sind nur die beziehungsinternen Gespräche. Für mich entstand dadurch die ein oder andere Länge. Ich hatte ein hin und her Spiel und viele intime Gespräche erwartet und eine lange Zeit voll Unwissenheit und ungeklärten Beziehungen. Es ist aber im Grunde sofort klar, wer wen will und auch die Spielregeln dafür werden deutlich kommuniziert. Das wirklich spannende passiert dann in den einzelnen Paarbeziehungen. Die dort geführten Unterhaltungen sind, was mich am Roman fesselte. Auf subtile Art schafft es Rooney damit uns den Spiegel vorzuhalten. Sie wirft einen indirekten aber sehr kritischen Blick auf unsere Gesellschaft mit deren Werten und Normen. Ein Buch, das nachhallt. Lesenswert!

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