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Rezension zu
Westwall – Auf welcher Seite willst du stehen?

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Tolles Thrillerdebüt, dass hochaktuelle Themen behandelt

Von: rikeslibrary
20.07.2019

Westwall ist das Thrillerdebüt des deutschen Drehbuchautoren Benedikt Gollhardt. Das Buch ist mir schon durch das schöne Cover aufgefallen, richtig begeistert hat mich aber die Karte am Anfang des Buches. Bei Fantasyromanen ist es ja mittlerweile normal eine Karte einzufügen, aber bei Thrillern habe ich das noch nie gesehen. Schon vor dem Lesen habe ich dadurch etwas Neues gelernt, denn über den Westwall und dessen Verlauf wusste ich vorher noch nicht viel. Das Buch beginnt mit einem Prolog, der einige Wochen nach dem Beginn des eigentlichen Thrillers spielt und mich schon extrem neugierig stimmte. Man könnte sogar sagen, dass es bereits im Prolog einen kleinen Plottwist gab und das habe ich noch nicht häufig erlebt. Der Großteil des Buches ist aus Julias Sicht geschrieben, Zwischendurch sind aber auch Passagen aus der Sicht von Anderen geschrieben, so lernt der Leser zum Beispiel Julias Ausbilder Roosen, ihren Vater Wolfgang, Nick und weitere Protagonisten näher kennen. Die Polizeischülerin Julia ist sehr ehrgeizig, kümmert sich aber auch liebevoll um ihren Vater, der nach einem Unfall zum Pflegefall geworden ist. Leider kam sie mir an manchen Stellen etwas zu naiv vor und es hat mich ein wenig genervt, dass sie nie auf die Ratschläge von anderen hört. Ihr Vater Wolfgang hat sein Leben lang versucht seine Tochter zu beschützen und ist dafür mit ihr in eine abgelegene Kommune gezogen. Nun plagen ihn jedoch große Ängste, denn er hat seiner Tochter nie das Geheimnis anvertraut, dass der Grund für ihre isolierte Kindheit war und fürchtet, dass die Vergangenheit die beiden nun einholen wird. Die vielen einzelnen Erzählstränge und der flüssige Schreibstil sorgten schon früh dafür, dass mich das Buch fesseln konnte, auch wenn es ein bisschen gedauert hat sich an die rasch wechselnden Handlungsstränge zu gewöhnen. Gegen Mitte des Buches wurden bereits viele der „Geheimnisse“ gelüftet, doch in der zweiten Hälfte des Buches wurde die Spannung trotzdem noch mehr gesteigert, bis das Buch in einem gelungenen Showdown am Westwall endet. Rechtsextremismus ist ein hochaktuelles Thema, dass Gollhardt auf interessante Weise mit der deutschen Geschichte verknüpft hat. Auch die Anfälligkeit von Kindern und Jugendlichen für politische Ideologien wurde gut in das Buch eingebracht und gehörte für mich zu einem der spannendsten Aspekte. Abgerundet wurde das Ganze durch einen Anhang mit vielen geschichtlichen Hintergründen zum Westwall. Insgesamt konnte mich das Buch wirklich fesseln, sodass ich definitiv auch das nächste Buch von Benedikt Gollhardt lesen würde. Die Handlung war durchweg temporeich und die Umgebung rund um den Westwall klasse beschrieben. Ich gebe diesem gelungenen Debüt 4.5 Sterne und kann es jedem Thrillerfan empfehlen, insbesondere denen, die gerne geschichtliche Hintergründe in Büchern haben.

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