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Rezension zu
R.I.P.

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Cybermobbing bedeutet, du kannst dich nirgendwo verstecken

Von: Frau Schafski
28.07.2019

Bisher ist die Thrillerreihe um Huldar und Freyja ein Garant für „Ein-Tag-ein-Buch“-Momente. Jedes von ihnen habe ich in einem Rutsch weggelesen und auch der nun dritte Teil machte da keine Ausnahme. Ganz im Gegenteil möchte ich sogar behaupten, dass es der bisher beste Teil ist. Grundlage dafür sind unter anderem die Figuren, die so herrlich normal sind. Keine extremen psychischen Störungen oder plakativ kauzigen Verhaltensweisen, sondern ganz normale Menschen mit ganz normalen Alltagsproblemen, die sich mühelos in den Kriminalfall einfügen. Hinzu kommt, dass die Autorin es versteht, ihre Handlung in die teils faszinierende, teils unwirtliche Natur Islands einzubetten, und deren Atmosphäre einfängt und für ihre Zwecke nutzen kann. Was diesen Teil aber so besonders macht, ist das Thema, das dem Kriminalfall seine Grundlage gibt: Mobbing bzw. die „moderne“ Variante Cybermobbing. Ich weiß ja nicht, wie es Euch geht, aber ich vermute, viele haben die ein oder andere Form des Mobbings selbst schon erlebt, vielleicht als Täter, vielleicht als Opfer oder „nur“ als unbeteiligte Beobachter. Fest steht, dass diese Form der Gewalt durch die Sozialen Medien ein neues Level erreicht hat und dadurch zu einem noch größeren Problem für Betroffene wird. Denn diese können sich nirgendwo mehr der Anfeindungen entziehen. Indem die Autorin diese Thematik ins Zentrum ihres Thrillers stellt, gelingt es ihr, die Mechanismen, die hinter Mobbing stehen, aufzudecken, und das aus Opfer wie aus Tätersicht. Durch ihre Figur Freyja, die Kinderpsychologin ist, kommen wie selbstverständlich auch noch psychologische Hintergründe hinzu, sodass die Thematik aus vielen Facetten beleuchtet wird. Als Leser erhält man also diverse Informationen, um sich selbst eine Meinung zu bilden, und wird angeregt, sich weiter mit der Thematik zu beschäftigen. All das wird so mühelos mit dem Fall verknüpft, dass die Sensibilisierung der Leser wie von selbst geschieht. Spannung ist garantiert und die Auflösung lässt sich vielleicht erahnen, tut dem großen Ganzen aber keinen Abbruch. Einzig der Bezug des Titels zur Handlung finde ich nicht so ganz einleuchtend, aber das geht schätzungsweise auf das Konto der Marketingstrategie der gesamten Reihe. Fazit: Das sind die wirklich guten Thriller. Wenn es eben nicht nur um billige Effekte, Mord und Totschlag geht, sondern ein gesellschaftlich relevantes Thema einbezogen wird. Fügt es sich dann noch so mühelos mit vielen, vielen Hintergrundinformationen in die Geschichte ein, wir es zu einem echten Lesevergnügen, das von mir entsprechend mit 5 Sternen belohnt wird.

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