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Rezension zu
Die Wiese

Ein MUSS für alle Naturfans

Von: Annette Rost
31.07.2019

Jan Haft entführt den Leser in seinem wirklich gelungenen Buch in die Welt der Wildblumenwiese mit ihrer vielfältigen, artenreichen Flora und Fauna. Diese blühenden und lebendigen Kulturparadiese verschwinden seit der Intensivierung der industrialisierten Landwirtschaft immer mehr. Auf Seite 48 lese ich: „Kein anderer Lebensraum ist in Deutschland auch nur annähernd so bedroht wie die Blumenwiese.“ Dabei sind natürlich unter anderem die unvorstellbaren Massen an Giften, welche versprüht werden schuld. Das Naturparadies Wiese verschwindet immer mehr: 98% der Wiesen sind heute zu Betonwüsten und Gewerbegebieten geworden oder werden zu Mais- Monokuluren und überdüngten Hochleistungs-Nutzflächen zur Gewinnung für z.B.Biogas oder Silage umfunktioniert Durch die Versieglung der Flächen und durch die intensive Landwirtschaft sind tausende einheimische Arten von Blütenpflanzen, Gräsern und Farnen, sowie rund 3500 Tierarten bedroht. Ein Drittel dieser Arten steht bereits auf der roten Liste und findet sich nur noch in kleinen Restrefugien. Manche Wiesenparadiese werden auch einfach nur sich selbst überlassen und verbuschen. Durch das Zuwachsen mit Büschen und Bäumen verschwindet dann auch automatisch die farbige Vielfalt. Jan Haft beschreibt auf lebendige Weise die unterschiedlichsten Wiesentypen und ihre Bewohner. Ein besonderes Augenmerk legt der Autor auf die Entwicklung des sehr seltenen Falters, den „Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling“. Am Beispiel dieses gefährdeten Schmetterlings zeigt Jan Haft wichtige ökologische Zusammenhänge des Lebensraums Wiese auf, und wie sehr die einzelnen Arten auf bestimmte Umweltbedingungen angewiesen sind. Wie wichtig der richtige Mähzeitpunkt und dessen Häufigkeit für die Artenvielfalt ist (nämlich nur maximal zweimal im Jahr), und wie schädlich das Übermaß an Gülle und chemischen Düngemitteln sind, erklärt Jan Haft sehr interessant. Als leidenschaftlicher Naturschützer und Naturfilmer berichtet der Autor auch über das Projekt “Jeder Gemeinde ihr Biotop” der Heinz-Sielmann-Stiftung. Es dient dazu, Schutzgebiete zu bilden und diese großflächig zu verbinden. Mehr Magerwiesen, Tümpel und Totholzecken um mehr Lebensraum für Insekten, Reptilien und Amphibien zu schaffen. Jan Haft bemüht sich auch im privaten Leben Wiesen wieder in Lebensräume für bedrohte Tiere und Pflanzen zu verwandeln. So zeigt der Autor auch Lösungsmöglichkeiten auf, wie wir alle (Landwirte, Verbraucher und die Regierung) etwas dazu beitragen können den gesunden und artenreichen LEBENSRAUM WIESE zu retten und zu erhalten. Wunderschöne Fotos und hilfreiche Links und weiterführende Literaturhinweise laden jeden Leser ein tiefer in das Thema Wiese, Naturschutz und Artenvielfalt einzutauchen. Mein Fazit: Das Buch „Die Wiese“ ist einfach nur genial und mit viel Liebe zur Natur geschrieben. Ich finde die lebendigen Beispiele, das enorme Wissen des Autors und seine Begeisterung für den Lebensraum Wiese total spannend. So habe ich in diesem Buch über Wanzen erfahren, die singen, und über winzige bunte Pilze, die ich noch nie gesehen habe. Ich habe Jan Haft in diesem Buch regelrecht auf einem Spaziergang in die Vergangenheit meiner Kindheitstage begleitet, wo es in den bunten Wiesen noch summte und brummte und blühte und duftete. Das Buch ist für alle Naturbegeisterte ein absolutes Highlight.

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