Rezension zu
Nächstes Jahr in Havanna
Gelungener Erstling in ungewöhnlicher Kulisse
Von: donna_limona"Nächstes Jahr in Havanna!" - das ist DER Trinkspruch aller Exilkubaner. Zu jedem Fest wird damit die Hoffnung ausgedrückt, die nächste Hochzeit, den nächsten Geburtstag, den nächsten Jahreswechsel wieder in der alten Heimat zu erleben. Das Buch handelt in zwei Zeitebenen. Wir begegnen in Miami 2017 der jungen Marisol und erleben 1958 in Havanna die junge Elisa. Beide sind Frauen der Oberschicht, die Armut und schlechte Lebensbedingungen nicht kennen. Während Marisol nach Havanna reist, um ihre geliebte Oma Elisa zu bestatten, lernen wir beide Frauen näher kennen. Auch gibt es für jede der Protagonistinnen eine schöne, stimmige Liebesgeschichte. Natürlich gibt es auch Familiengeheimnisse, aber mehr will ich gar nicht verraten! Wie hat es mir gefallen? Ich gebe zu, dass ich mich mit dem Anfang etwas schwer getan habe. Da passiert zu wenig und die Charaktere waren mir nicht intensiv genug. Aber hey, das Buch ist ein Erstling und ich sehe bei der Autorin absolut Steigerungspotenzial. Das letzte Drittel hat es allerdings für mich dann wirklich rausgerissen. Das Buch wurde spannend, schnell und mitreißend. Und nach der Äußerung von Großtante Beatriz auf einer der letzten Seiten bin ich schon sehr gespannt auf die Fortsetzung, die im Dezember erscheinen wird. Das Setting in Kuba und das Umfeld der kubanischen Revolution ist für mich besonders. Darüber habe ich noch nicht viel gelesen, schon gar nicht aus der Sicht der verjagten Oberschicht Kubas. Insgesamt eine lesenswerte Familiensaga, die ich insbesondere den Leserinnen von Beatriz Williams (East-Coast-Reihe) ans Herz legen würde.
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