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Rezension zu
Löwenzahnkind

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Lina Bingtsdotter zieht hier einige Klischees aus dem klassischen „Schwedenkrimi“ heran ...

Von: Birgit Pirker
05.08.2019

In Gullspång, einer verschlafenen Kleinstadt im Schweden, verschwindet die 17-jährige Annabelle. Schnell ist für die Gemeinde klar, dass das lebenslustige Mädchen nicht einfach so von zu Hause weggelaufen sein kann, sodass die Stockholmer Polizei ihre beste Ermittlerin an diesen Fall setzen. Doch Charlie Lager stammt selbst aus Gullspång und verbindet nicht die besten Erinnerungen mit ihrer Heimatstadt! „Löwenzahnkind“ ist der erste Roman aus der neuen Reihe von Lina Bingtsdotter rund um die Ermittlerin, jedoch würde ich die Geschichte eher als Kriminal- oder Spannungsroman einstufen. Für einen Thriller ist sie mir doch etwas zu ruhig … Lina Bingtsdotter zieht hier einige Klischees aus dem klassischen „Schwedenkrimi“ heran. Das beginnt schon bei ihrer Ermittlerin Charlie Lager: Auch wenn diese Gullspång bereits mit 14 Jahren verlassen hat, haben sie die Erinnerungen an ihre Kindheit geprägt. Sie wirkt nicht nur hart und verhärmt, auch der Alkohol und ihre Medikamentenabhängigkeit haben ihre Spuren hinterlassen und sie für mich zu einer eher unsympathischen Protagonistin gemacht. Und ich denke, das war auch ein sehr gekonnter Schachzug der Autorin. Was anfangs noch ziemlich stereotyp klingen mag wandelt sich im Laufe der Geschichte aber bald zu einem sehr clever durchdachten Spiel mit dem Leser. Wir werden nicht direkt über die Hintergründe aufgeklärt, die zu Charlies momentaner Lage geführt haben, wir erfahren dies Schritt für Schritt in fortwährenden Rückblenden. Das gesamte Gullspång und seine Bewohner waren ein einziges Rätsel. Seltsam, verschlossen und oftmals einfach nur sonderbar. Alle schienen etwas zu wissen, aber Niemand wollte mit der Sprache rausrücken. Was ist denn nun an dem Abend wirklich geschehen? Ich hatte da einige Dinge im Kopf, war mir aber nicht sicher. Leider wurde ich auch von der Auflösung stellenweise etwas enttäuscht. Da wäre wirklich noch Luft nach Oben gewesen. Selbst die Schreibweise spiegelt diesen Stil der Autorin wieder. Die Handlung wird zwar unaufgeregt, jedoch klar und direkt erzählt. Detailreich, aber nicht zu ausschweifend oder langwierig. Dennoch kommen die Bilder toll beim Leser an und ich war immer wieder neugierig, wie es denn weitergeht. Mir gefiel es sehr gut, wie sich im Laufe der Zeit die Spannung immer weiter mit der Handlung verdichtet und alle Stränge an Stimmung hinzu gewonnen haben. Auch wenn mich „Löwenzahnkind“ noch nicht vollkommen von sich überzeugen konnte, bin ich doch schon gespannt wie es mit Charlie Lager und ihren Kollegen weitergeht. Ein Erstlingswerk, das auf Mehr hoffen lässt …

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