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Rezension zu
Terror

Finsternis und Schrecken

Von: ulrike rabe
08.08.2019

Wir schreiben das Jahr 1845. Der britische Polarforscher Sir John Franklin bricht mit den Schiffen HMS Erbeus und HMS Terror zu einer Arktisexpedition auf, um die legendäre Nordwestpassage zu finden. Von den über 100 Besatzungsmitgliedern wird niemand von dieser Reise zurückkehren. Der amerikanische Autor Dan Simmons schildert in seinem ausladenden Roman „Terror“ die fiktionale Geschichte über das Scheitern dieser Expedition. Dabei folgt er einem zeitlich nicht geradeaus verlaufenden Erzählfaden und lässt die unterschiedlichsten Erzählstimmen ihren Teil der Geschehnisse berichten. Die Sprache ist der damaligen Zeit angepasst, vor allem die Reisetagebucheinträge des Schiffsarztes Dr. Goodsir vermitteln dazu einen großartigen Einblick. Der in Ungnade gefallen Sir John Franklin will mit der Erforschung der Nordwestpassage seinen Ruf wieder herstellen. Zunächst beginnt die Reise auch vielversprechend. Doch die falsche Einschätzung von Wetter und Temperaturen lässt die Schiffe im Eis stecken bleiben. Es sollen viele Monate, ja Jahre werden. Doch es sind nicht nur natürliche Gefahren wie Krankheiten, die bittere Kälte oder eine schlechte Vorratshaltung, die Todesopfer unter der Besatzung fordern. Es gehen unerklärliche Dinge im Eis vor. Mensch oder Monster? Bär oder Bestie? Der „moderne Mensch“, sein Drang zu forschen und zu entdecken, aber auch sein Hochmut, sich gegenüber Naturgewalten zu erheben steht den Traditionen der arktischen Ureinwohnern gegenüber. Nur deren Fähigkeiten und Kenntnisse bieten einen Ausweg aus der Hölle des ewigen Eises. „Erebus" und „Terror“, Finsternis und Schrecken, besser hätten die Schiffe der Expedition nicht heißen können. Der jahrelange Kampf gegen die Elemente hätte jedoch aus meiner Sicht manches Mal etwas gestraffter und schneller erzählt werden können. Der Roman ist mit seinen 1000 Seiten sehr aufgebläht. Auch hätte mir die Schilderung Mann gegen Mann, Mensch gegen Natur gereicht. Einen archaischer Dämon, der Angst und Schrecken verbreitet, einzubauen, auch wenn er in die Mythologie der Inuit eingebettet ist, wäre gar nicht nötig gewesen.

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