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Rezension zu
Scharnow

Großer Spaß!

Von: ulrike rabe
08.08.2019

Ein Buchblogger stirbt einen mysteriösen Tod, ein Hund wird erschossen, vier Männer rauben einen Supermarkt aus mit Masken aber sonst nichts an, ein Mann fliegt durch die Lüfte. Wer versucht Scharnow, den Roman aus der Feder von Bela B. Felsenheimer, nachzuerzählen kann scheitern, so skurril ist die Anhäufung von Absurditäten. Trash, Schund, Pulp Fiction, wie man es bezeichnen will kann man sich aussuchen. Eine Tour de Force zum Teil ziemlich brachialer Komik. Mich hat Bela B ja schon mit dem Prolog erwischt, denn der Tod eines Buchbloggers wird hier auf so herrlich schräge Weise herbeigeführt. So eine Medizin kann nur ein Oberarzt verabreichen. Scharnow ist eine Reminiszenz an die coolen Actionfilmstars der 80er Jahre, ein „Heimatroman mit Fantasy-Elementen“ Scharnow, die namengebende Stadt dieses Romans, befindet sich irgendwo nördlich von Berlin im ehemaligen Osten. Dort leben Felsenheimers Protagonisten, es sind Wohlstandsverlierer, Asylwerber, Superhelden, Verschwörungstheoretiker. Wenn man das Sammelsurium der Absonderlichkeiten einmal ein bisschen von der Seite betrachtet, bekommen wir jedoch ganz klare Einblicke in die Tristesse der provinziellen Einöde. Vielleicht genießt Bela B ein bisschen den Promibonus als Leadsänger einer „kleinen deutschen Nachwuchsband“ (Copyright Campino). Aber so viel Schwachsinn literarisch in einen unterhaltsamen Roman zu packen, das muss man einmal zusammenbringen. Mir jedenfalls hat Scharnow großen Spaß gemacht, und dich bin mit „lustiger Literatur“ wirklich schwer zu bedienen.

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