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Rezension zu
Die Wehenschreiberin

Episoden aus dem Kreißsaal

Von: hereIam-Andrea
12.08.2019

„Der Kreißsaal ist die größte Bühne der menschlichen Existenz, Tag für Tag bringt er Menschen im Ausnahmezustand zusammen. Die Hebamme und „Wehenschreiberin“ Maja Böhler ist immer an vorderster Front dabei. In ihrem Berufsalltag bekommt sie es mit Whats app schreibenden Gebärenden unter Presswehen und ambitionierten Vätern zu tun, die splitternackt zu ihrer Frau in die Wanne steigen. Sie erlebt irrwitzige Vornamensdiskussionen zwischen Eltern mit, die sich am Ende doch für Kevin entscheiden, und wird Zeugin vom ergreifendsten Lebensmoment von Paaren und Alleingebärenden. Neben den großen Gefühlen erzählt die Wehenschreiberin aber auch von den Tragödien, die sich vor ihren Augen abspielen, von Totgeburten, extremen Frühchen, Erschöpfung, Zeitmangel und Bürokratie. Ein einzigartiger Blick hinter die Kulissen: emotional, dramatisch und komisch zugleich. Das Buch zur »Hebammenkolumne« aus dem SZ-Magazin, von zahlreichen Fans heiß und innig geliebt! Als ich die Rezension bei Ines entdeckte, war meine Neugierde auf das Buch sofort geweckt. Denn zum einen kenne ich den Kreißsaal tatsächlich von beiden Seiten – einmal als Mutter und dann als Azubi in der Krankenpflege, wo ich auch die eine oder andere Entbindung begleiten durfte. Das ist lange her aber immer noch sehr präsent in meinen Gedanken, wenn ich an die Zeit zurückdenke. Zum anderen überlegt meine Tochter gerade, ob Hebamme nicht genau der richtige Beruf für sie sei. Da wäre ein solches Buch natürlich ein tolles Geschenk für den Einstieg. Und da mir noch ein bisschen Zeit bleibt, habe ich die Möglichkeit genutzt, die Geschichten von Maja Böhler zu lesen und mir meine Meinung darüber zu bilden, ob dieses Buch mit den verschiedenen Episoden aus dem Leben einer Hebamme den wirklich ein gelungenes Präsent für den Start in der Geburtshilfe darstellt. In 41 Kapiteln schreibt eine Hebamme, die in einem großen Krankenhaus irgendwo in Süddeutschland ihren Dienst tut, Geschichten auf, die sie so oder so ähnlich bei ihrer täglichen Arbeit im Kreißsaal und rund um die Entbindung erlebt hat. Vieles ist lustig, einiges traurig und manches lässt die Leserin nur den Kopf schütteln. Beim Lesen erfährt man, dass es gar nicht so schlecht ist, wenn eine Hebamme sich in verschiedenen Sprachen ausdrücken kann und dass man gelegentlich auch mit Gesten weiter kommt. Das nicht jeder Partner nach der Geburt eine Hilfe ist und das Thema Arbeitsteilung durchaus nicht immer gegeben ist. Die kurzen Kapitel waren für mich wunderbar zu lesen, auch wenn ich sonst nicht so ein Fan von Kurzgeschichten bin. Ich hatte stets das Gefühl, dass die Autorin authentisch von wirklichen Erlebnissen spricht, zumal ich so manches auch in meiner Arbeit im Krankenhaus in ähnlicher Form erlebt habe. Das brachte mir so manche Situation wieder in Erinnerung, was mir durchaus ein Lächeln auf das Gesicht zaubern konnte. Gerade diese Nähe zur Realität macht das Buch für mich noch doppelt lesenswert, denn ich war stets ganz bei der Autorin und Ihren Erlebnissen. So durfte ich beispielsweise die souveräne 13 Entbindung einer werdenden Mutter begleiten. Wer so oft im Kreißsaal war, der weiß, was ihn bzw. sie erwartet. Da ist eine Routine spürbar, die mich einst in Erstaunen versetzte. Da die Kapitel des Buchs alle für sich alleine stehen können, kann man als Leser auch einzelne Episoden überspringen. Dies würde ich gerade bei werdenden Müttern empfehlen. Denn nicht alles, was sich im Kreißsaal ereignet, ist schön und gerade in der Schwangerschaft muss frau sich nicht mit allem auseinandersetzten, was sich an traurigen Momenten bei einer Geburt ereignen kann. Mein Fazit: Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und konnte mich wunderbar in die Situationen hineinversetzten. Auch als Geschenk für werdende Geburtshelfer finde ich das Buch eine tolle Sache, denn die einzelnen Geschichten geben einen guten Querschnitt über die Tätigkeiten und Erlebnisse einer Hebamme. Da mich das Buch sehr gut unterhalten hat und ich finde, dass es für alle geeignet ist, die gerne mal einen Blick hinter die Kulissen werfen möchte, gebe ich dem Buch 5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung.

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