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Rezension zu
Der Kinderflüsterer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

"Der Kinderflüsterer" Rezension

Von: coyote diaries
18.08.2019

DIE HANDLUNG Es ist nicht lange her, dass Tom Kennedy seine Frau Rebecca verloren hat. Seitdem ist er allein für seinen Sohn Jake verantwortlich und wünscht sich inständig, ein neues Leben für die beiden aufbauen zu können. Dies soll in einer kleinen, beschaulichen Stadt namens Featherbank geschehen. Dass an jenem Ort vor 20 Jahren unsägliche Verbrechen begangen wurden, im Rahmen welcher mehrere Kinder verschwanden, kurz nachdem sie ein Flüstern hörten, scheint die beiden zunächst nicht zu kümmern. Dies liegt vor allem daran, dass der Täter, auch als „Der Kinderflüsterer“ bekannt, nach den Gräueltaten damals gefasst wurde. Doch zeitnah zum Entschluss Toms und Jakes, in dem kleinen Örtchen nochmal von vorn zu beginnen, verschwindet in Featherbank ein weiteres Kind. Kurz darauf hört auch Jake ein Flüstern und beginnt sich sonderbar zu verhalten, sodass der Verdacht naheliegt, dass sich ein Komplize des Kinderflüsterers noch auf freiem Fuß befindet. MEINE MEINUNG Ehe ich das Buch begonnen hatte, kamen mir einige Leser, denen ich schon lange auf Instagram folge und mit denen ich mich regelmäßig austausche, zuvor: Ihre Meinungen fielen fast durchweg negativ aus, weswegen ich etwas verunsichert war, ob es etwas für mich sein würde. Doch natürlich wollte ich dem Buch eine Chance geben und meine Meinung mit denen der anderen abgleichen. Der Schreibstil Alex Norths liest sich sehr flüssig, sodass man wirklich schnell vorankommt beim Lesen. Ich mochte außerdem, wie es der Autor schaffte, die Unbeholfenheit der Protagonisten darzustellen. Zwischenmenschliche Konflikte dominieren hier sehr stark: Sicher kennt jeder von uns die Situationen, in denen man nicht genau weiß, wie man sich gegenüber jemand Bestimmtem verhalten soll, insbesondere wenn es um nahestehende Personen geht. Dies wurde von ihm gut dargelegt und man konnte förmlich die Unsicherheiten und Wünsche der Protagonisten spüren. Trotzdem waren es auch gerade die Beziehungen zwischen den Menschen in diesem Buch, die mir oftmals sehr gestelzt und arrangiert vorkamen. Nicht selten dachte ich mir: „Mensch, das ist aber ein Zufall, dass gerade diese Personen aufeinandertreffen“ oder „Wow, sehr komisch, welche Dinge aus der Vergangenheit jetzt plötzlich ans Licht kommen“. Heißt konkret: Es wirkte für mich oftmals sehr gewollt, aber nicht gekonnt. Mit Sicherheit mit ein Grund, warum ich zu den Protagonisten nicht wirklich einen Zugang fand. Lediglich der Ermittler in dem Fall namens Pete wirkte auf mich sehr sympathisch und reflektiert, wenn auch an ganz vielen Punkten zerrissen und unruhig. Was mich sprachlich und gleichermaßen inhaltlich störte, waren außerdem die unzähligen Wiederholungen, in denen es allen voran um die Befindlichkeit Toms (manchmal aber auch Petes) ging. Ich konnte ihre Sichtweisen und ihre Gefühle zwar verstehen, es hätte für mich persönlich aber auch einmal gereicht, deren Vergangenheit und Gedanken zu erfahren, anstatt in jedem Kapitel unzählige Male davon erzählt zu bekommen. Dies verlieh den Protagonisten nicht selten einen herumjammernden Charakter,der mich beizeiten genervt hat. Leute, die absolut anti Gefühlsduselei sind, dürften daran nicht allzu große Freude haben. Was die Story an sich angeht, muss ich jedoch sagen, dass North es geschafft hat, die Spannung aufrechtzuerhalten. Die Atmosphäre ist sehr gelungen und ich muss auch zugeben, dass ich mich in der einen oder anderen Situation gruselte, als ich sie mir vorstellte. Auch die „Auflösung“ empfand ich als stimmig und logisch. Sie erfolgte unter Berücksichtigung psychologischer Elemente/Erklärungen,was ohnehin immer etwas ist, das ich gerne lese. Ich wollte in jedem Fall wissen, wie es ausgeht. Hier muss ich jedoch auch sagen, dass ab einem bestimmten Punkt recht klar ist, wer hinter den Taten steckt, sodass Leser bei diesem Roman nicht großartig auf Überraschungen hoffen können. Nichtsdestotrotz fehlten mir in dem Buch noch einige weitreichendere Infos, es blieben zu viele Fragen ungeklärt. Diese beziehen sich vor allem auf Jake und Rebecca (mehr kann ich darüber leider nicht sagen, damit ich nicht spoilere). Hier hat der Autor die Geschichte meines Erachtens nicht zu Ende erzählt. FAZIT Wie ihr vielleicht merkt, war ich von dem Buch leider auch nicht sonderlich begeistert. Ich empfinde es vermutlich als nicht ganz so schlecht wie viele andere Leser, würde aber mehr als drei Sterne definitiv nicht vergeben: Dieser Spannungsroman war „ganz nett“ durchzulesen, wird allerdings mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit zu den Werken zählen, die ich zügig vergesse. Wie man also sieht, nützt tolles Marketing nicht immer etwas: Die dem Rezensionsexemplar beigelegten Worte von Tom an seinen Sohn, die er in einem handgeschriebenen Brief verfasst hat, sind zwar ein nettes Extra, täuschen aber eben leider nicht über den doch recht oberflächlichen Inhalt hinweg. Schade!

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