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Rezension zu
Das Dorf der Mörder

Das Geheimnis von Wendisch Bruch

Von: Belles Leseinsel
12.04.2015

Im Pekari-Gehege des Berliner Tierparks machen Besucher eine grauenhafte Entdeckung. Hauptkommissar Lutz Gehring wird mit der Aufklärung des Mordes betraut, doch auch die Streifenpolizistin Sanela Beara, die als eine der ersten am Tatort ist, interessiert der makabre Fall. Vor allem, als schnell eine Verdächtige verhaftet wird, welche ein Geständnis ablegt. Sanela glaubt nicht an die Schuld von Charlie Rubin und stellt eigene Ermittlungen an. Der Psychologe Jeremy Saaler wird mit einem Gutachten über Charlies Zurechnungsfähigkeit betraut. Bald schon vermutet er den Grund für den Mord in Charlies Kindheit. Die Spur führt Jeremy wie Sanela unabhängig voneinander in ein kleines Dorf in Brandenburg. Wie abgebrüht und gefühlskalt muss ein Mörder sein, der sein Opfer ein Medikament spritzt, welches ihn lähmt, aber gleichzeitig bei vollem Bewusstsein lässt und ihn anschließend in das Gehege der Pekaris wirft, wo der hilflose Mann von diesen gefressen wird? Alle Indizien weisen auf die Tierpark-Angestellte Charlie Rubin hin und die Frau ist auch sofort geständig, verschweigt aber den Grund für die Tat. Sanela Beara hatte Charlie kurz vor der Verhaftung kennengelernt und glaubt nicht an deren Schuld. Auf eigene Faust stellt sie Ermittlungen an und stößt dabei auf einige Ungereimtheiten. Kurzentschlossen macht sie sich auf den Weg nach Wendisch Bruch, dem Dorf, in dem Charlie aufgewachsen ist. Während die sture, neugierige und ehrgeizige Sanela ihren eigenen Ermittlungen nachgeht, lernt man in einem weiteren Erzählstrang Jeremy Saaler kennen. Der Psychologe macht gerade eine Weiterbildung bei Professor Brock zum Psychotherapeuten und ist bald schon von der geständigen Mörderin fasziniert. Soll sie wirklich diesen grausamen Mord begangen haben und welche Rolle spielt ihre jüngere Schwester Cara, zu der Charlie schon vor Jahren jeglichen Kontakt abgebrochen hat? Weiß Cara mehr über die Gründe für den Mord oder deckt Charlie mit ihrem Schweigen gar den wahren Mörder? Im Verlauf des atmosphärisch dicht erzählten Kriminalromans werden immer mehr Fragen aufgeworfen und Elisabeth Herrmann versteht es geschickt, ihre Leser mit den Antworten lange im Dunkeln stehen zu lassen. Somit ist Rätselraten von Anfang an gegeben, zumal alle Charaktere des Krimis sehr ausgefeilt gezeichnet sind. Elisabeth Herrmann versteht es zudem hervorragend, die mitwirkenden Personen detailgenau und lebendig zu beschreiben, hierbei aber gerade Cara und Charlie so undurchsichtig darzustellen, dass man bis zum Schluss nicht weiß, ob und wenn ja was die Geschwister zu verbergen haben. Die Story entwickelt sich nach den Ereignissen im Berliner Tierpark eher etwas ruhig, aber keineswegs langatmig. Nach und nach steigert die Autorin dann allerdings das Erzähltempo und bald schon findet man sich in einem äußerst rätselhaften wie spannenden Krimi wieder, der sich vielschichtig und wendungsreich entwickelt. Fazit: Rätselhaft, packend, komplex, undurchsichtig und mit Protagonisten, die in ihren Handlungen absolut überzeugen.

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