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Rezension zu
Hautfreundin. Eine sexuelle Biografie

Literarischer Lustgewinn

Von: smartstupidthoughts
19.08.2019

„An seiner Bürotür steht nur Herr Neumann. Ohne Vornamen. Das gefällt mir. Es passt zu ihm. Vornamen sind etwas Unseriöses, und deshalb hat er seinen ausgezogen und das uniforme ‚Herr‘ für mich angelegt. Es schmiegt sich eng wie ein Geschirr um ihn. Man könnte ihn daran festhalten.“ (S. 41/42) Sie geht auf die Männer zu, die ihr gefallen, statt online nach ihnen zu suchen. Sie wird im Café, in der S-Bahn oder auf der Straße fündig, dabei sucht sie nicht. Die Männer, die ihr gefallen, wählt sie intuitiv aus. Sie lebt ihre Lust aus und gibt sich ihr hin. Dabei erlebt sie jede dieser Begegnungen intensiv und selbstbewusst. Sie liebt leidenschaftlich und ist sehnsüchtig. Sprachlich ist der Roman von Doris Anselm wirklich gelungen und die Gefühle und Gedanken der namenlosen Protagonistin werden metaphorisch und eingängig beschrieben, ohne, dass es klischeehaft ist. Stimmungen und Szenarien werden bildhaft und mit offenen Worten beschrieben. Ich hätte mir gewünscht, dass die Protagonistin offener und experimentierfreudiger ist - nebst einem Besuch in einer Tantrapraxis. Die Protagonistin ist in ihrer Partnerwahl sehr eng gefasst und es geht ausschließlich um heterosexuelle Begegnungen. Diversität und Vielseitigkeit findet keinen Platz in den dreizehn Kapiteln. Zusammengefasst ist es ein solider Roman, der eine moderne Protagonistin portraitiert, die ihre Lust auf Sex auslebt und sprachlich überzeugen kann.

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