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Rezension zu
Hass ist keine Meinung

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eindringlich, emotional und trotzdem faktisch sehr gut unterlegt

Von: Frollein von Kunterbunt
20.08.2019

Einer meiner diesjährigen Jahresvorsätze war es mehr politische Bücher zu lesen. Mit „Hass ist keine Meinung“ ist nun sogar ein Buch von einer Politikerin eingezogen, nämlich der Grünen Abgeordneten Renate Künast. Von Berufswegen wird sie täglich mit Hasskommentaren, Mails und Bedrohungen konfrontiert und erreichte irgendwann einen Punkt, an dem sie begann über die Herkunft des Hasses nachzudenken und deren Urheber im realen Leben zu konfrontieren. Ihr Erfahrungen und Erkenntnisse hat sie in diesem Buch zusammengefasst. Hass im Internet ist etwas, das uns täglich begegnet und mit dem wir umgehen müssen. Entweder, weil uns selbst Wut entgegen schlägt oder wir auf sozialen Plattformen oder in Kommentarspalten mitbekommen, wie gegen Menschen und Sachverhalte gehetzt wird. Renate Künast hat im Selbstversuch die Verfasser von Hasskommentaren auf ihrer Facebookseite im realen konfrontiert und sich der Diskussion gestellt. Schnell wich sie dabei von ihren eigenen Vorurteilen ab und redete, in den meisten Fällen, ausgiebig mit den Menschen über die Probleme und Sorgen. Auf Grundlage ihrer eigenen Beobachtungen und mit Hilfe von wissenschaftlichen Studien und deren Ergebnisse versucht sie nun in dem hier vorliegenden Buch die Grundlage und Quelle der Wut im Internet zu finden und hält zugleich Ausschau nach Lösungsansätzen und Verantwortlichkeiten, wer für diese möglichen Lösungen zuständig sein könnte und auch, wer es sein sollte. Dabei schafft sie es immer einen neutralen Ton zu wahren, was angesichts der Tatsachen vermutlich nicht immer leicht war. Begriffe wie Filterblasen und Echokammern, aber auch Data Mining, Fake News, Social Bots und Microtargeting werden erklärt, um anschließend die gesteuerten Vorgänge von politischen Gruppen und Einzelkämpfern im Netz zu erklären. Das sie sich dabei auf Beispiele aus dem rechtspolitischen Spektrum konzentriert könnte mit ihrer eigenen politischen Arbeit zu tun haben, oder einfach mit dem Fakt, dass nun mal eben diese Gruppierungen vom Hass im Netz profitieren und ihre eigenen Meinungsmache vom Wut der Menschen abhängig machen. Statt einer Frustration entwickelt sich im Verlaufe des Buches jedoch ein Plädoyer für die Wahrung unserer demokratischen Grundsätze und gibt den Leser*innen den Mut, für eben jene einzustehen, im wahren wie auch im digitalen Leben.

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