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Rezension zu
Das Versprechen des Bienenhüters

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine Reise voller Hoffnung

Von: Buecherseele79
21.08.2019

Nuri und Afra hatten alles und haben, durch den Krieg in Syrien, alles verloren. Ihr Zuhause, ihre Arbeit, ihre Unbeschwertheit und der größte Verlust – ihren Sohn Sami. Nuri und sein Cousin Mustafa hatten eine Bienenzucht in Syrien, waren sehr erfolgreich und waren Imker aus Leidenschaft. Mustafa ist mit seiner Familie nach England geflohen und nun folgen ihnen Nuri und Afra...doch diese Flucht wird ihnen soviel mehr abverlangen.. Dieses Buch entstand da die Autorin 2016/2017 in Griechenland als Freiwillige im UNICEF Flüchtlingslager viele Geschichten gehört hatte und diese fasst sie nun in ihrem ersten Buch zusammen und was soll ich sagen?! - es ist aufwühlend, bewegend, erschreckend, traurig, voller Hoffnung und Ängste, Zukunft und Vergangenheit und Liebe. Man fängt mit den ersten Seiten an und dann ist man schon so in der Geschichte gefangen dass man sie gar nicht mehr vergessen mag, man möchte immer nur weiterlesen. Die Autorin gelingt es die Geschichte authentisch und voller Realität zu schreiben, man geht mit Nuri und Afra durch Syrien, man sieht durch Nuri und Mustafa ihre Bienenstöcke, man hört die Bomben fallen und flüchtet mit ihnen nach England. All dies ist sehr bildhaft beschrieben, gerade das Syrien vor und während dem Krieg ist der Autorin sehr gut gelungen, man hat all die Märkte und Gerüche im Sinn, aber auch die Ruinen und die Schrecken die dort auf der Straße lauern. Nuri und auch Afra konnte ich sofort für mich gewinnen, beide führen ein bescheidenes aber zufriedenes Leben bis eben der Krieg ausbricht. Und trotzdem will Afra noch nicht weg, bis dann das geschieht was man niemanden wünscht – ihr Sohn Sami wird im eigenen Garten von einer Bombe getroffen und stirbt. Seitdem ist Afra erblindet und Nuri sucht für beide einen Ausweg. Die Sicht wird aus Nuri beschrieben, die Vergangenheit erhält ebenso einen Blickwinkel wie die Zukunft und die damit verbundenen Hoffnungen. Beide Flüchtende müssen viel entbehren, zurücklassen, über sich ergehen lassen und sind doch weiterhin in tiefer Trauer, in Verzweiflung, immer wieder dringen Hoffnungsschimmer durch und doch haben sie das Gefühl sie finden nie mehr wieder zueinander, sie schaffen es nicht, der Krieg hat sie ebenso zerstört wie ihr Land. Hier liegt die Stärke des Buches – nicht nur in der bildhaften Beschreibungen sondern was diese 2 Menschen erlebt haben, wie sie dieses Erlebte nicht mehr ablegen können, was ein Kriegstrauma mit einem Menschen macht. Dieses Buch steht stellvertretend für die vielen Menschen die vor Krieg, Verfolgung, Hunger und Armut fliehen, für die Menschen die in Auffanglager landen und vergessen werden, die mit ihren Erlebnissen leben müssen, es ist eindringlich und zeigt auf – hier muss einfach mehr Feingefühl her! Ich empfehle dieses Buch wirklich jedem, man sollte es unbedingt lesen! (Diese Rezension wird, wie gewünscht, ab dem 02.09.2019 veröffentlicht)

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