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Rezension zu
Die eisblaue Spur

Die eisblaue Spur (Yrsa Sigurdardottir)

Von: Poldi
23.08.2019

Die Kanzlei von Dóra Gudmundsdóttir bekommt aktuell keine Aufträge herein, sodass sie dankbar ist, dass ihr Partner Matthias ihr ein neues Mandat beschwert – wenn auch ein ungewöhnliches. Sie soll in den eisigen Weiten Grönlands ermitteln, da dort Mitarbeiter eines kostspieligen Forschungsprojektes verschwunden sind. Dort angekommen erfährt Dóra von bedrohlichen Mythen, die sich um den Ort ranken und gerät bald in einen mächtigen Schneesturm... Die Reihe um die Anwältin Dóra Gudmundsdóttir wird aktuell erneut veröffentlicht, nachdem die isländische Autorin Yrsa Sigurdardottir hierzulande an Popularität hinzugewonnen hat. „Die eisblaue Spur“ ist dabei schon der vierte Teil der Reihe und kann auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten drei Romanen gelesen werden, da sich die wichtigsten Zusammenhänge schnell ergeben und das Privatleben der Ermittlerin aber eine eher untergeordnete Rolle spielt – es lohnt sich aber dennoch, die Reihenfolge einzuhalten, weil einige Details mit dem Vorwissen noch besser zur Geltung kommen. Der Start in die Handlung ist gelungen, schnell baut die Autorin eine sehr dichte und vielschichtige Stimmung auf. Immer mit einer großen Portion Mysterium und Bedrohung versehen kann man völlig in das eisige Grönland eintauchen. Der angebliche Fluch, der über der Gegend liegt, gewinnt dabei immer mehr an Reiz, wobei auch die Eigenheiten von Land und Leuten gekonnt eingebunden sind. Doch leider lässt dieser positive Eindruck im Laufe der Zeit etwas nach, da allzu oft von dem Hauptteil abgewichen wird und dann andere Handlungsstränge vorwiegen. Was einerseits für Dynamik sorgen soll, reißt den Leser aber eben auch immer wieder aus der vorherrschenden düsteren Stimmung heraus. Einige der so eingebauten Informationen sind tatsächlich essentiell für den Verlauf, andere sind zu sehr in die Länge gezogen und sorgen für die angesprochenen Stolpersteine. Im letzten Drittel zieht die Spannung dann wieder an, die Atmosphäre verdichtet sich wieder, die Handlung wird aufregender und dramatischer und führt zu einem ebenso überraschenden wie gut erzählten Finale. Nicht nur die Einfälle für die Handlung, sondern auch die Charaktere tragen ihren Teil zum Gelingen bei. Durch den eingängigen Schreibstil der Autorin kommen diese sehr gut zur Geltung und sorgen mit ihren speziellen Eigenschaften für einen lebendigen Eindruck. Auch ihre Emotionen wirken glaubhaft und nicht gekünstelt oder aufgesetzt, sodass man schnell mitfiebert. Auch die karge Landschaft Grönlands wird in sehr treffenden Wörtern zum Leben erweckt, sodass man sich mitten im Geschehen fühlt. „Die eisblaue Spur“ ist atmosphärisch bestechend und punktet mit mysteriösem Ausdruck, der sich durch die gesamte Handlung zieht und auch die etwas langwierigen Passagen im Mittelteil aufwertet. Der Fall ist sehr interessant und wird mit glaubhaften Charakteren gut aufbereitet, zumal ein packendes und wendungsreiches Finale den Thriller gekonnt abschließt. Grönland wird dabei sehr authentisch und lebendig eingebunden, was mir sehr gefallen hat.

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