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Rezension zu
Die unbewohnbare Erde

Ein wichtiges Werk unserer Zeit

Von: Larissa
24.09.2019

„Die unbewohnbare Erde“ rüttelt auf. War ich bisher ein Mensch, der die Nachrichten der Klimakatastrophen mit Mitleid zur Kenntnis nahm, so bin ich nun ernsthaft besorgt. Mit dem Satz: „Es ist schlimmer, viel schlimmer, als Sie denken.“ eröffnet David Wallace-Wells eine Ansammlung von Naturphänomenen, die zusammengefasst ein ziemlich angsterregendes Bild darstellen als einzeln in den Abendnachrichten womöglich wahrgenommen wurde. War ich bisher der Annahme, dass der Mensch der Natur überlegen ist und behutsam mit ihr umgehen muss, so lese ich Begriffe wie „zornige Bestie“ und „Kriegsmaschine“ die das Bild einer einseitig zerstörenden Kraft doch ziemlich verzerrt. „Wir haben es mit dem Ende des Normalen zu tun, es wird kein Normal mehr geben.“, schreibt Wallace-Wells. Wo geht unsere Zukunft hin? Werden wir überhaupt eine Zukunft auf diesem Planeten haben? Eindringlich ist der Weckruf des Autors auf 335 Seiten, wovon 68 Seiten dem Quellennachweis gewidmet sind. Kapiteltitel wie „Hitzetod“, „Sterbende Meere“, „Süßwassermangel“ oder „Wirtschaftskollaps“ verdichten die zusammenwirkenden Facetten des Klimawandels und verdeutlichen die Dringlichkeit der Lage. Die Klimaverzerrung wird im Buch mit viel zu vielen Beispielen veranschaulicht, konzentriert sich aber auf die Auswirkungen auf unser Leben. Der Klimawandel hat so sehr an Triebkraft gewonnen, dass wir uns die Auswirkungen auf vorher- und unvorhersehbare Zeit kaum vorstellen können. „Die bisherigen Erfahrungen und die Geschichte der Menschheit bieten keine guten Anhaltspunkte dafür.“ Wir sind in einem beispiellosen und verhängnisvollen Wandel der unsere Existenz, wie wir sie kennen, im Höchstmaß gefährdet. Ob Jahrtausendflut im US-Bundesstaat Maryland, Rekordhitzewellen von Denver bis Belfast, 50 Grad Messungen im Oman oder Waldbrände in Kalifornien, die Dimension von Naturkatastrophen erreicht immer öfter Superlative, die zweifellos unsere Zivilisation bedroht. Alte Tugenden wie Bescheidenheit, Maß, Gerechtigkeit und Mitgefühl gehören nicht nur in den Umgang mit unseren Mitmenschen sondern auch in den Umgang mit der Natur und den Tieren, mit denen wir schließlich die Erde teilen. Unsere evolutionäre Intelligenz sollte nicht selbstzerstörend sein. David Wallace-Wells schreibt sachlich, klar und intensiv über ein Thema das jeden von uns betrifft. Mit demonstrativen Beispielen trägt er das globale Phänomenon zusammen, sodass es nicht nur erschreckend sondern auch überwältigend ist. Es ist das Kollektive, das einem beachtlich aufrüttelt, sonst kennen wir ja die einzelnen Vorkommnisse aus den Medien. Folgen wie die Unterbrechung der Nahrungsmittel und Medikamentenversorgung, verminderte Ernteerträge, Pandemien oder zerstörte Infrastruktur werden weitreichend sein. „Die unbewohnbare Erde“ ist ein wichtiges Werk unserer Zeit: wir müssen dringend Handeln.

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