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Rezension zu
Der Adler

Fast 600 Seiten geballte Spannung

Von: brigitta
01.09.2019

Zum Inhalt: Max Anger ist eigentlich sehr mit sich selbst und seiner Frau Paschie beschäftigt, als beide die Nachricht bekomment, dass die Kursk auf dem Boden des Nordatlantik liegt. Es gibt noch Klopfzeichen aus dem U-Boot, aber die Planung von Rettungsaktionen gestaltet sich schwierig. Es ist Wochenende, kaum eine Behörde zu erreichen und Russland verhält sich zögerlich. Während das Geschehen Paschie auch auf persönlicher Ebene Nahe geht versuchen sie, Max und die Firma Vektor einen Rettungseinsatz zu koordinieren. Gleichzeitig wird in einem Vorort von Stockholm die Leiche des Leiters der schwedischen Einwanderungsbehörde gefunden. Sie lag in einer Truhe und wurde während einer Versteigerung förmlich präsentiert. Ihm wurde ein umgedrehtes C und eine 9 eingeritzt, zudem wurde ihm vor seinem Tod der Unterleib entfernt. Sofia Karlson, von der Rikskrim, der Reichskriminalpolizei, ermittelt in dem Mord, doch bevor sie überhaupt begreift, was passiert ist, wird sie zu dem nächsten grausamen Mord gerufen. Hier trifft sie auch Max Anger wieder. Max war auf dem Weg zu einer Besprechung, als aus dem Treffpunkt ein Tatort wurde. Anger begreift sofort, dass dieser Mord mit der Kursk und damit auch etwas mit Russland zu tun hat .... Fazit: Fast 600 Seiten geballte Spannung haben sich wie im Flug weg gelesen. Dieser Krimi ist nicht nur ein Ermittlerkrimi sondern auch eine Reise durch die Zeit und die jüngere Geschichte Schwedens. Diese Aufarbeitung wird von Max Anger und Sofia Karlson, so unterschiedlich sie auch sind, hervorrragend getragen. Die Beziehung der Beiden und die Vorgeschichte wird wohl im vorhergehenden Buch beschrieben, es wird in "Der Adler" immer mal wieder Bezug auf die Vorgeschichte genommen. Ich hatte zwar keine Schwierigkeiten diese Bezüge nachzuvollziehen, aber ich glaube, es hätte mir schon geholfen wenn ich den ersten Band um Max Anger " Der Kormoran" gelesen hätte. Sehr interessant fand ich den Bezug zum 2. Weltkrieg und die Position Schwedens zu Deutschland und Russland. Schweden hat damals mehr oder weniger mittendrin gesteckt, auf der einen Seite Deutschland, dass seine Hände gen Norden ausstreckte und auf der anderen Seite Russland, dass auch bereitwillig Wege suchte den Einflussbereich zu vergrößern. Eine Kollegin von mir forscht gerade über die Aufarbeitung des 2. Weltkrieg und des 3. Reichs in Bezug auf die Internierung von schwedischen Bürgern in deutschen Arbeitslager und über die Aufarbeitung der Nachkriegszeit. Sehr weit ist die Aufarbeitung noch nicht gediehen und der Diskurs sehr zurückhaltend. Nun nehmen aber auch in Schweden die rechtspopulistischen Strömungen zu, und damit die Aufarbeitung dringend nötig. Martin Österdahl hat dieses aktuelle Thema aufgegriffen und in eine unheimlich spannenden Geschichte gepackt. Aber kein Leser muss sich Sorgen machen, dass er hier mit trockener Geschichte oder einem erhobenen Zeigefinger konfrontiert wird, ganz im Gegenteil, der Krimi, auch mit den Rückblicken in die Vergangenheit ist alles andere als trocken. Mich hat das Buch sehr begeistert und ich werde auf jeden Fall in Kürze "Der Kormoran" lesen, damit die Figur des Max Anger noch etwas runder für mich wird.

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