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Rezension zu
Die unbewohnbare Erde

unbequemes must-read für Interessierte

Von: Lenaliest8
07.09.2019

In "Die unbewohnbare Erde - Leben nach der Erderwärmung" bespricht Autor David Wallace-Wells auf 267 Seiten plus Quellen, wie sich die Menschheit während einer Lebensspanne in die jetzige Klimakatastrophe gestürzt hat. In vier Kapiteln gibt er dem Leser einen Abriss über vorangegangene Klimawandlungen in der Erdgeschichte, den aktuellen Stand und verschiedene Prognosen, wohin der aktuelle Klimawandel führen kann. David Wallace-Wells ist ein US-amerikanischer Journalist und Schriftsteller, was man auf jeder Seite dieses Buches merkt. Er versteht es, Zahlen und Fakten durch Vergleiche, bildhafte Beschreibungen und Emotionen begreifbar zu machen und uns Leser wachzurütteln und mit der (bevorstehenden) Realität zu schockieren. Mir hat der Aufbau des Buches im Ganzen gut gefallen. Nach der Einführung im ersten Kapitel widmet er sich zum Beispiel im zweiten Kapitel verschiedenen Punkten (wie zum Beispiel Seuchen, zunehmenden Hitzetodesfällen und drohenden Hungersnöten) und entwirft auf Grundlage von aktuellen Zahlen (teilweise aus 2018) und Prognosen verschiedene Szenarien, wie sich das Leben der Menschen in diesen Bereichen möglicherweise verändern wird, bis hin zur Auslöschung der Menschheit. So eindringlich Wallace-Wells auch schreibt, merkt man dem Buch leider auch genauso an, dass er kein Naturwissenschaftler ist. Er erklärt kurz und verständlich, warum sich die einzelnen Elemente des Treibhauseffekts gegenseitig verstärken und welche Rolle die einzelnen Gase wie Wasserdampf, Methan und Kohlenstoffdioxid bei der Erderwärmung spielen und wie sich deren Verhältnisse zukünftig ändern werden und welche Folgen dies nach sich ziehen wird. Für Erklärung und Nachvollziehbarkeit gibt es ein dickes Lob. Allerdings haben mir das ganze Buch hinweg Diagramme, Tabellen, Fließschemata oder Karten gefehlt, die die Aussagen des Textes oder Sachverhalte überblickhaft darstellen. Ein weiterer Kritikpunkt ist die persönliche Positionierung des Autors, die sich durch das ganze Buch zieht. Die Sachverhalte und Prognosen sind nicht neutral dargestellt, sondern man kann an vielen Stellen die Meinung des Autors mehr oder weniger direkt dem Text entnehmen oder Sachverhalten werden wertende Adjektive hinzugefügt, um Emotionen zu verstärken. Fazit: "Die unbewohnbare Erde" ist trotz meiner Kritikpunkte ein absolut lesenswertes Buch, weil es den Leser trotz seines geringen Umfangs aufrüttelt und zum Nachdenken anregt. Wer sich noch nicht mit der Erderwärmung und dem Treibhauseffekt sowie den Folgen für die Menschheit, das Tierreich, die Politik- und Finanzwelt beschäftigt hat und dies nun tun möchte, hat mit diesem Buch einen guten Einstieg, da viele Themenbereiche angeschnitten werden, aber kein Aspekt unnötig ins Detail geht. Wer mit der Thematik vertraut ist und mehr Wert auf wissenschaftliche Darstellung und nüchterne Fakten legt, wird hiermit vermutlich nicht besonders glücklich werden. Solide 3 Sterne von mir und einen herzlichen Dank, dass ich das Buch testlesen durfte.

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