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Rezension zu
Die Suche nach der Erde

Die Suche nach der Erde, Vorsicht Spoiler!

Von: Götz Piesbergen
14.04.2015

Nachdem der Heyne-Verlag mit "Die Rettung des Imperiums" und "Das Foundation-Projekt" die Vorgeschichte zu Isaac Asimovs großer "Foundation"-Saga herausgebracht hat, präsentiert er jetzt die Ereignisse, die nach der Trilogie geschehen sind. "Die Suche nach der Erde" ist dabei der Auftakt, das Ende wird "Die Rückkehr zur Erde" sein, die seit dem 9. März im Handel erhältlich ist. Wer sich jetzt fragt, wo die zentralen Bücher der Geschichten bleiben: Die hat Heyne bereits 2012 in einem Romane zusammengefasst herausgebracht. Das Maultier hat das Foundation-Projekt an den Rand des Untergangs gebracht. Doch vor allem durch die zweite Foundation konnte dieser Mutant aufgehalten werden. Dabei soll sie angeblich untergegangen sein, was jedoch einige Personen in der ersten Foundation nicht glauben. Vor allem Harla Branno, die unumstrittene politische Anführerin von Terminus, der Welt der ersten Foundation, glaubt nicht daran. Und fädelt eine geschickte Intrige ein, um den ihr unliebsam gewordenen Politiker Golan Trevize loszuschicken, damit er den endgültigen Beweis entweder für den Unterang oder die Existenz der zweiten Foundation zu finden. Doch auch auf der zweiten Foundation ist nicht alles im Lot. Der junge Sprecher, so werden die Anführer der zweiten Foundation genannt, Stor Gendibal, der rasch Karriere gemacht hat, wird ebenfalls in eine Intrige verstrickt. Und die einzige Möglichkeit, ihn zu retten, besteht darin, ihn auf dieselbe Spur zu schicken, wie Golan Trevize. Beiden Suchenden gemein ist die Vermutung, dass es eine dritte Fraktion gibt, die im Hintergrund die Fäden zieht. Und die Spur führt zur Erde, jener sagenumwobenen, angeblich verlorengegangenen Heimat der Menschheit. Nur, wo befindet sich dieser Planet? "Die Suche nach der Erde" ist kein leicht zu lesendes Werk. Asimov schreibt einen sperrigen Plot, in den man sich erst einarbeiten muss. Viele Gedankengänge seiner Protagonisten erscheinen verwirrend, ja schon fast verrückt. Doch wenn man sich die Mühe macht, das Buch richtig zu lesen und jedes einzelne Argument nachzuvollziehen, entdeckt man die Meisterleistung der SciFi-Größe. Denn er schafft es eine spannende Geschichte zu schreiben, die ohne Action auskommt. Stattdessen wird geredet und das viel! Allerdings handelt es sich hierbei nicht um den sinnlosen Austausch von irgendwelchen Plattitüden. Stattdessen werden in den langen Wortwechseln viele interessante und wichtige Themen besprochen. Dabei wird das Buch vor allem durch die zwei Protagonisten Gorlan Trevize und Stor Gendibal bestimmt. Es sind zwei gegensätzliche Figuren, die jedoch beide ein und dasselbe entdeckt haben oder besser gesagt vermuten: Nämlich die Existenz einer dritten Fraktion, die wahrscheinlich die beiden anderen manipuliert. Und es grenzt schon fast an Paranoia, wie Trevize alle Aktionen und Ereignisse, die ihm und seinen Begleiter Janov Pelorat, ständig darauf überprüft, ob sie nicht irgendwie von der zweiten Foundation oder von der anderen Fraktion beeinflusst wurden. Doch Asimov stellt ihn deswegen jetzt nicht als verrückt dar. Vielmehr hat jedes Argument, dass er für oder gegen seine Thesen vorbringt, Hand und Fuss. Dabei wirkt er für Asimovche Verhältnisse schon fast hemdsärmelig und gerade deshalb auch sehr sympathisch. Was bei Stor Gendibal zunächst nicht der Fall ist. Er wirkt arrogant und überheblich. Er ist sehr von sich und seinen Fähigkeiten eingenommen. Doch das ändert sich im Laufe des Buches, ohne dass dabei eine ursprüngliche Persönlichkeit unglaubwürdig wird. Es ist vielmehr so, dass Asimov es schafft, seine negativen Aspekte positiv darzustellen. Gleichzeitig ist "Die Suche nach der Erde" spannend geschrieben. Es stellt sich ständig die Frage, was an den ganzen Verschwörungstheorien dran ist und wo die Erde denn jetzt überhaupt ist. Die Antworten darauf dürften viele Leser angenehm überraschen. "Die Suche nach der Erde" ist ein phänomenales Werk, das man nicht nur als Asimov-Fan lesen muss. Es ist ein "Klassiker", das den "Splashhit" verdient hat!

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