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Rezension zu
Die Vergessenen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Konnte mich nicht überzeugen

Von: Fantasie und Träumerei
17.09.2019

Ich lese nicht sehr häufig Krimis, greife aber dann zu, wenn es weniger blutig, als vielmehr psychologisch zugeht. Das versprach der Verlag im Untertitel dieses Buches und auch viele Bekannte waren sehr angetan von "Die Vergessenen", so dass ich mir das auswählte. Leider ein Fehlgriff. Ellen Sandberg (Pseudonym einer bekannten Krimiautorin) konstruiert eine Geschichte auf vielen Ebenen, die im Laufe des Romans immer mehr miteinander verbunden werden. Das sie so vorgehen wird, war mir recht früh klar, nimmt dem Buch aber nicht unbedingt die Spannung. Zumal jede Figur erstmal recht spannend wirkt. Dann habe ich allerdings das Gefühl mich in einem recht künstlichen Konstrukt zu bewegen. Die psychologischen Hintergründe der Figuren empfinde ich eher als banal, denn komplex und knifflig durchdacht. Aber auch darüber kann ich noch hinwegsehen. Ebenso über die Sprache, die sich zwar schnell lesen lässt, aber auch sehr konstruiert auf mich wirkt. Die meisten Probleme habe ich allerdings mit den Figuren. Vera Mändler ist duckmäuserisch und Manolis Lefteris führt ungestraft Selbstjustiz durch. Mmmh...stellt er sich damit nicht auf eine Stufe mit denjenigen, die er bestrafen möchte? Das Grundthema des Romans ist ein sehr wichtiges, das nicht in Vergessenheit geraten darf. Kriegsverbrechen, brutale Gewalt an Unschuldigen, die auch von Ellen Sandberg nicht zimperlich dargestellt wird. Nichts für schwache Gemüter, aber ein Weg, um eine bedrückende Atmosphäre heraufzubeschwören. Ich bin sehr dafür, dass wir immer und immer wieder über die sinnlose Gewalt des zweiten Weltkriegs sprechen. Das wir das tun müssen, damit diese Ungerechtigkeiten eben nicht in Vergessenheit geraten. Der Weg, der für "Die Vergessenen" gewählt wurde, entspricht allerdings nicht meinem persönlichen Geschmack.

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