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Rezension zu
Die Altruisten

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine spannende Familiengeschichte aus der heutigen Zeit - Vorsicht Spoiler!

Von: Bücherfreundin aus NRW
23.09.2019

Der Roman „Die Altruisten“ erzählt die Geschichte einer durchschnittlichen Familie aus der heutigen Zeit. Zunächst ist hier der Vater der Familie, Arthur Alter, welcher in seinem Beruf als Ingenieur und späterer Universitätslehrer gescheitert ist und ein schwieriges, wenn nicht sogar zerrüttetes, Verhältnis zu seinen Kindern hat. Seine Frau, Francine Alter, welche stets die Familie zusammengehalten hat, starb viel zu früh an Brustkrebs und nach ihrem Tod gab es keinerlei Kontakt mehr zwischen Arthur und seinen beiden Kindern Ethan und Maggie. Dies liegt nicht nur allein an der Tatsache, dass die Kinder nach dem Tod der Mutter keinerlei Veranlassung mehr zur Pflege des Kontaktes zum schwierigen Vater sahen, sondern wird auch noch dadurch verstärkt, dass Arthur seine Frau während ihrer Krankheits- und Sterbephase betrogen hat. Die beiden Kinder, Ethan und Maggie, haben mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen. Ethan, der Ältere, hat sich früh zu seiner Homosexualität bekannt, aber dennoch Probleme diese Gefühle auszuleben und zuzulassen. Auch sein gut bezahlter Job, konnte ihn nicht mehr zufriedenstellen und hat ihn letztlich dazu veranlasst auszusteigen und allein und abgeschottet in den Tag hineinzuleben. Maggie findet es nicht erstrebenswert einem geregelten Job nachzugehen und Geld zu verdienen, sondern übt sich lieber in Sparsamkeit und übernimmt schlecht bezahlte Nebenjobs, bei denen sie jedoch Selbstzufriedenheit durch soziales Engagement erlangen möchte. Ähnlich wie Ethan kämpft auch sie mit inneren Dämonen, die zwischenmenschliche Beziehungen fast unmöglich machen. Zwei Jahre nach dem Tod von Francine steht Arthur vor dem finanziellen Aus. Sein bis dato stets befristeter Vertrag an der Universität wird nicht mehr verlängert. Aufgrund dessen beschließt Arthur, seine Kinder für ein Wochenende zu sich nach Hause einzuladen und eine Versöhnung anzustreben, um dadurch an das Erbe von diesen zu gelangen, welches sie von ihrer Mutter erhalten haben. Nach anfänglichem Zögern und Misstrauen sagen die beiden zu, aber es kommt, wie es kommen muss, und das Wochenende endet in einem Desaster. Der Schreibstil des Autors hat mir sehr zugesagt. Er schreibt mit wechselnden Erzählperspektiven aus dem Leben und den Gedanken der einzelnen Personen. Ich fand es sehr positiv, dass auch die verstorbene Mutter eingebunden wurde und die drei noch lebenden Familienmitglieder aus ihrer Sicht und in dem Umgang innerhalb der gesamten Familie beleuchtet. Die einzelnen Charaktere werden facettenreich, authentisch und tiefgründig beschrieben. Der Autor liefert in diesem Roman das Porträt einer nicht Bilderbuchgleichen Familie und behandelt unangenehme Themen wie Krankheit, Tod, Betrug, psychische Probleme, Generationskonflikte etc. Das Buch macht nachdenklich, bringt einen aber auch an vielen Stellen zum Schmunzeln. Ich mochte den psychologischen Tiefgang, die feine Ironie und auch den vereinzelten Sarkasmus des Autors und kann das Buch ähnlich gesinnten nur wärmstens empfehlen.

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