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Rezension zu
Die unbewohnbare Erde

Ein anspruchsvoller und effektiver Weckruf

Von: Selection Books
24.09.2019

Das Thema Klimaschutz ist mittlerweile in aller Munde und beschäftigt immer mehr Menschen. Doch kennen wir wirklich alle Fakten, oder kommt vieles gar nicht bei uns an? Mit "Die unbewohnbare Erde - Leben nach der Erderwärmung" hat der Journalist David Wallace-Wells wissenschaftliche Erkenntnisse in Buchform gebracht, die wirklich jeden wachrütteln sollten. Interessant ist vor allem die Tatsache, dass David Wallace-Wells sich nicht als Umweltaktivist sieht. Er ist Kolumnist und stellvertretender Chefredakteur beim „New York Magazine“, wo er immer wieder Beiträge zum Thema Klimawandel verfasst. "Die unbewohnbare Erde - Leben nach der Erderwärmung" basiert auf vielen wissenschaftlichen Fakten und fordert daher viel Aufmerksamkeit vom Leser. Es handelt sich um eine Aneinanderreihung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und bereits geschehenen Katastrophen, zu denen der Autor teilweise seine Gedanken äußert. In seinem Buch stellt David Wallace-Wells sowohl Best-Case Szenarien, als auch Worst-Case Szenarien vor. "Die Vorhersagen der Vereinten Nationen sind noch erschreckender. 200 Millionen Klimaflüchtige bis 2050. Das entspricht der gesamten Weltbevölkerung in der Blütezeit des römischen Reiches, falls man sich vorstellen kann, dass jeder Mensch, der damals irgendwo auf der Erde lebte, sein Zuhause verlor und sich auf den Weg durch unwirtliche Gegenden machte, um ein neues zu finden." Zitat aus "Die unbewohnbare Erde - Leben nach der Erderwärmung" von David Wallace-Wells, Seite 17 Vieles war mir tatsächlich bisher nicht bekannt. Macht mir dieses Buch Angst - definitiv! Diverse Zukunftsszenarien sind wahnsinnig erschreckend, zumal diese voraussichtlich noch in meiner Lebensspanne liegen werden. Sollte man in Panik verfallen? - nein, denn noch ist es nicht zu spät. Nach dem Lesen dieses Buches lebe ich bewusster und versuche einen kleinen Teil zu einer besseren Welt beizutragen. Denn jeder von uns kann etwas tun, es ist nur nicht komfortabel und man ist ja im Laufe des Lebens bequem geworden. Doch das Wissen, was da alles auf uns zukommen kann, ist (zumindest für mich persönlich) Motivation genug. Was mir persönlich gefehlt hat, war ein kleiner Leitfaden oder eine To-do Liste für den normalen Alltag. Eine Übersicht über alle Punkte, die jeder einzelne von uns im Alltag ändern könnte, wäre klasse gewesen und hätte das trockene Fachwissen etwas aufgelockert. David Wallace-Wells geht auf viele unterschiedliche Faktoren ein, die das Klima beeinflussen. Genauso intensiv werden die Folgen der Erderwärmung dargestellt. Umweltkatastrophen, Krankheiten, Wassermangel und Nahrungknappheit sind nur ein paar Folgen, die besprochen werden. Besonders interessant fand ich den Abschnitt über das Massensterben der Saiga-Antilope im Jahr 2015. Über 200.000 tote Tiere in nur drei Wochen - und die Ursache war ein eigentlich harmloses Bakterium, das die meisten Saiga-Antilopen in sich tragen. Doch wie konnte ein harmloses Bakterium so plötzlich zur tödlichen Gefahr werden? Auslöser für das Massensterben war eine Veränderung des Klimas mit überdurchschnittlich hohen Temperaturen und einer hohen Luftfeuchtigkeit. Unter diesen Umweltbedingungen konnten sich die Bakterien in der Blutbahn unkontrolliert vermehren und führten zu einem tödlichen toxischen Schock. 60% der gesamten Antilopen-Population starb innerhalb kürzester Zeit an innere Blutungen und Organversagen. Was genau bedeutet das für den in der Zukunft lebenden Menschen? Diese Frage kann niemand beantworten, doch eines ist klar: es gibt jede Menge Faktoren, deren Entwicklung und Auswirkungen auf den Menschen nicht absehbar sind. "Die unbewohnbare Erde - Leben nach der Erderwärmung" ist ein Buch, das wachrüttelt und dem Leser viele Best-Case und Worst-Case Szenarien präsentiert. Besonders interessant sind die vielen Fakten, die der Öffentlichkeit im allgemeinen nicht bewusst sind. Der Journalist David Wallace-Wells hat ein anspruchsvolles Buch geschaffen, dass dadurch leider nicht alle Leser erreichen wird, aber absolut lesenswert ist.

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