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Rezension zu
Der Keller

Ein wahrer Thriller und Pageturner

Von: Annette Traks
25.09.2019

Die Eltern von Hannah Gassen halten sich für ein paar Monate in ihrem Ferienhaus in der Toskana auf. Doch der Mutter geht es sehr schlecht; daher besteigt die schwangere Tochter trotz ihrer Flugangst in Berlin den Flieger nach Florenz, um ihre Eltern mit einem Besuch zu überraschen. Während des Fluges unterhält sie sich sehr angeregt mit ihrem charmanten Sitznachbarn, der ihr auch hilft, die Angst vorm Fliegen in den Griff zu bekommen. Was die junge Frau nicht weiß: Der Mann sitzt nicht zufällig neben ihr. Nach einer verspäteten Landung gegen Mitternacht in Florenz nimmt sie seine Einladung an, bei ihm und seiner Frau in deren Palazzo zu essen und zu nächtigen. Am nächsten Morgen will sie dann ausgeruht und im Hellen mit einem Mietwagen zu ihren Eltern in die Nähe von Ambra fahren. Ihrem Mann schickt sie noch eine SMS, dass sie gut gelandet ist, dann bricht jeder Kontakt zur Außenwelt ab – Hannah Gassen ist spurlos verschwunden. Während sich das Engagement der deutschen und italienischen Polizei – hier in Person von Commissario Donato Neri – in sehr engen Grenzen hält, verzweifeln die Angehörigen und unternehmen eigene Versuche, die Verschwundene zu finden. Doch ihre Möglichkeiten sind stark eingeschränkt. Als in einem abgelegenen Waldstück in den umbrischen Bergen Leichenteile einer Frau gefunden werden, steht die Identität der Toten bald fest: Hannah Gassen. Doch sie bleibt nicht die einzige Frau, die in der Toskana spurlos verschwindet. Resümee: Die Bände um Commissario Donato Neri aus Ambra fand ich bislang immer sehr spannend, doch dieses Buch übertrifft an Spannung alles bisher Dagewesene. Der Fall der Hannah Gassen wird exemplarisch sehr ausführlich geschildert. Dabei geht die Autorin auch auf die verzweifelte Situation der Angehörigen ein, wenn ein Familienmitglied aus heiterem Himmel spurlos verschwindet, man gar keinen Anhaltspunkt für dessen Verbleib hat und das Engagement der Polizei verschwindend gering ist. Bei den weiteren Fällen stehen Planung, Motiv und Durchführung der Taten sowie die psychische Disposition und Entwicklung der Täter im Vordergrund. Hier gibt es im Laufe der Handlung immer wieder eine Steigerung … auch wenn der Leser sich das jedes Mal kaum noch vorstellen kann. Neris Ermittlungen – sofern man davon reden kann – treten dabei wie meist bei Thieslers Büchern in den Hintergrund. Allerdings gibt es auch in diesem Band eine Entwicklung im Privatleben des Commissario. Mehr noch: Er und seine Familie werden in den Fall hineingezogen, denn sie kommen dem unheimlichen Killer sehr, sehr nahe. Ich gestehe es: An diesem Punkt habe ich es vor Spannung nicht mehr ausgehalten und schon mal einen Blick auf die letzten Seiten geworfen. Sabine Thiesler hat 20 Jahre lang in der Toskana gelebt, kennt die Gegend und Mentalität der Menschen dort hervorragend, was man beim Lesen deutlich merkt: Bei der Beschreibung der Örtlichkeiten hat der Leser stets den Eindruck, sich mittendrin zu befinden, und die Reaktionen der Italiener sind immer authentisch. Interessant ist es auch, wenn deutsches und italienisches Naturell aufeinandertreffen. Fazit: ein wahrer Thriller; ein Pageturner, wie er packender nicht sein kann!

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