Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Das Mädchen Jannie

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Das Mädchen Jannie

Von: Buecherseele79
25.09.2019

Die 11jährige Jannie, sie vermutet mal dass sie so alt ist, gehört zu einer Gruppe die betteln geht. Von ihrem Großvater damals an Miro verkauft zieht sie mit Schwangeren, kleinen Kindern, Babys durch die Dörfer um Geld zu sammeln. Doch dann nimmt eine Frau ihr den kleinen Jakob ab der schlimm erkältet ist und Jannie weiß dass Miro sie dafür bestrafen wird... also flieht sie und findet bei Dieter Leuken Unterschlupf...doch sie weiß nicht was Dieter Leuken in Wahrheit für ein Mann ist... Dies ist mein erstes Buch der Autorin und ich muss sagen, ich war doch sehr angetan. Viele sehen dieses Buch eher als Thriller als einen Roman, ich kann da, zeitweise, auf jeden Fall zustimmen, es ist eine Mischung aus beidem. Auch ist das Buch nichts für schwache Nerven da die Zustände von Jannie in der Roma Gruppe, ja fast Familie, oft erschreckend brutale Ausmaße nimmt die kein Kind sehen sollte. Der Schreibstil ist sehr für sich einnehmend, das Buch entwickelt sehr schnell eine Sucht zum Weiterlesen und man mag das Buch, trotz der Geschehnisse, nicht mehr aus der Hand legen. Wir haben mit einigen Protagonisten in diesem Buch zu tun, manchmal sorgte das bei mir für Verwirrung, auch war es zu Beginn sehr schwer durch die ganze Organisation der Roma und ihre Gruppendynamik zu steigen. Ermittler Kommissar Klinkhammer bleibt für mich persönlich eher blass und steht nicht im Mittelpunkt, mich selbst hatte dies nicht gestört. Denn die Ermittlungen laufen durch Geschehnisse, erlebten und Erzählungen durch die verschiedenen Protagonisten zusammen, das fand ich wieder ein gelungener Clou des Buches und somit erhält man viele Puzzleteile die sich von selbst zusammenfügen. Gleichzeitig muss man aber auch am lesen und der Geschichte dran bleiben sonst läuft man schnell Gefahr sich zu verlieren und den roten Faden immer wieder suchen zu müssen. Die Rezensentin Gina Bianchi und der Autor Black Devil erhalten ebenso ihre Ansichten und Erlebten. Beide haben mich geschockt und manchmal regelrecht angeekelt, denn beide halten sich für besser und schlauer und doch sind sie sich ähnlicher als sie beide denken. Gina Bianchi rezensiert Bücher, nutzt ihre Bekanntheit aber stark um Bücher zu puschen und Autoren zu Ruhm zu verhelfen oder Autoren und ihre Werke zu zerreißen und um Träume zu zerstören. Black Devil selbst möchte mit seinen Thrillern berühmt werden, er hält sich für besser als andere Autoren, er will den Schmerz und den Überlebenskampf der Opfer authentisch darstellen, will dies in Worte fassen und die Leute dadurch an seine Bücher fesseln. Doch es klappt nicht so recht wie sich Black Devil dies vorstellt und seine Wut erhält neuen Zündstoff. Der Augenmerk des ganzen Buches liegt hier auf das Mädchen Jannie. Und hier hat die Autorin ganze Arbeit geleistet, denn Jannie weckte sofort mein Mitgefühl, man möchte sie aufnehmen, behüten und beschützen, ihr ein besseres Leben bieten als sie es bisher erleben musste. Bei Dieter Leuken fühlt sie sich sicher und fängt an sich an Dieter und seine Mutter zu gewöhnen, sie pflegt seine Mutter die aber versucht Jannie zu warnen. Jannie ist schlau, sie lernt schnell und ist doch gleichzeitig verunsichert und ein normales Leben ist sie nicht gewöhnt, sie kennt nur die Gruppe von Miro, in der Gewalt und Hunger, Tod und Misshandlungen, Vergewaltigungen und Schikane an der Tagesordnung stehen. Jannie hat viel gesehen und erlebt was kein Kind in diesem Alter erleben sollte, man ist beim lesen oft fassungslos, schockiert und muss das Buch auf die Seite legen. Man schwangt immer zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit für Jannie, denn auf der einen Seite hat sie ein normales Leben verdient, ein Anrecht darauf, auf der anderen Seite sieht sie viele Dinge, die für „normale“ Menschen schrecklich und fassungslos sind, als normal an. Ihre Verunsicherung wie sie auf Situationen reagieren soll ist realistisch und authentisch dargestellt und man sieht diese Gruppendynamik der Roma und anderen Schleusern, Menschenhändlern und ja, einer regelrechten Mafia dahinter, mit eigenen Augen, bzw. durch die Augen von Jannie. Ein Buch welches sich lohnt zu lesen, es ist spannend, aber auch düster und oft mit Gewalt gespickt, es zeigt Missstände auf regt zum nachdenken an. Hier und da gab es ein paar Längen die man hätte kürzen können, aber im Ganzen kann ich diesen Roman auf jeden Fall empfehlen.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.