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Rezension zu
Rotkäppchens Traum

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Düster und geheimnisvoll!

Von: Martina - Schmökerwelten
03.10.2019

Schon auf den ersten Seiten schafft es Max Bentow mal wieder, dass sich die ersten Härchen auf den Armen aufrichten! Mit "Rotkäppchens Traum" haben wir es nicht mit einem weiteren Teil der Nils Trojan Reihe zu tun, sondern mit einem Stand-alone, der in manchen Szenen wie eine moderne Interpretation bzw. eine andere Version vom Rotkäppchen der Gebrüder Grimm anmutet. Immer wieder wird - natürlich in etwas anderer Form - das Rotkäppchen, der Wolf, der rote Mantel, die alte Frau und der Wald aufgegriffen. Bentow hat da eine psychologisch sehr raffinierte Story aus dem Hut gezaubert, die im Mittelteil allerdings noch ein klein wenig mehr Spannung hätte vertragen können. Zwei Fragen ziehen sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch: WER IST ANNIE und WAS WURDE IHR ANGETAN? ODER WAS HAT SIE! GETAN? Wer ist die junge Frau, die völlig verängstigt, voller Blut und Knochensplitter in einem Waldstück aufgegriffen wird? Die sich außer an ihren Namen, ihr Alter und dass sie vermutlich aus Berlin kommt, an nichts weiter erinnern kann. Statt Antworten bei der Aufarbeitung ihrer Gedächtnislücken zu finden - ob sie es ernsthaft versucht, sei mal dahin gestellt - tun sich stattdessen immer neue Fragen auf. Überhaupt ist die Hauptprotagonistin Annie ein vollkommen undurchsichtiger Charakter. Max Bentow ist ihre Ausarbeitung sehr gut gelungen. Da ist einerseits die vor Selbstbewusstsein und Anmut strotzende junge Frau, die jedem Mann den Kopf verdreht. Auf der anderen Seite das schüchterne Mädchen ohne Rückgrat. Bei mir war es ein ständiger Wechsel von Sympathie und Antipathie. Die Kulisse ist fantastisch gewählt und trägt noch zu dieser geheimnisvollen Atmosphäre, die das Buch ausstrahlt, bei. Die Geschichte ist im positiven Sinne vollkommen verwirrend und kommt ohne viel Blutvergießen aus, was sie nicht minder düster und geheimnisvoll macht. Max Bentow erzeugt mit "Rotkäppchens Traum" ein wahnsinniges Kopfkino. Hat man einmal angefangen zu lesen, legt man das Buch nicht mehr so schnell zur Seite. Einzig mit dem Schluss konnte ich mich überhaupt nicht anfreunden!

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