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Rezension zu
Die Tochter des Drachen

Ein epischer Auftakt!

Von: Bücherserien.de
06.10.2019

Der frühere Assassine Fitz Chivalric hatte einst mehrfach Reich und seine Könige vor Schaden bewahrt – und mehrfach einen hohen Preis dafür gezahlt. Inzwischen lebte er mit seiner Frau Molly und Kindern ein ruhiges Leben. Doch ein unverhofftes Kind, dessen Existenz einem Wunder gleicht, wirbelt sein Leben erneut durcheinander. Fitz bekommt eine Tochter, von allen Biene genannt: Ein mickriges Ding mit Eigenheiten, die ihrem Vater viel Kopfzerbrechen bereiten. Etwas ist gehörig anders an Biene, sogar mehr als Fitz es selbst ahnt – oder sich eingestehen will. Und so hat Fitz eine neue Aufgabe: Er muss seine Tochter beschützen … Kritik: Fitz Chivalric ist zurück! Älter zwar, aber glücklich mit seiner Familie und seinem beschaulichen Leben. Doch dass Molly schwanger ist, mag er nicht recht glauben, ist sie dafür doch eigentlich schon zu alt. Doch Molly hat genug Kinder bekommen, um es besser zu wissen. Was dann passiert, gleicht einem Märchen: Viel länger als gewöhnlich dauert diese Schwangerschaft, und das Ergebnis lässt ein wenig an Däumelinchen denken, denn „Biene“ – wie Fitz und Molly ihre Tochter nennen – ist ungewöhnlich klein. Auch spricht sie viele Jahre nicht, was ihre Umwelt glauben lässt, sie sei vielleicht geistig nicht ganz auf der Höhe. Das allerdings ist ein Trugschluss, doch inwieweit sich alle in Biene irren, ist eben der Kern von „Die Tochter des Drachen“. In weiten Teilen erinnert dieser Auftakt zu einer neuen Trilogie um Fitz Chivalric vor allem an eine Familiengeschichte, weniger an ein Fantasyabenteuer – in deren Mittelpunkt nicht unbedingt der Weitseher steht, sondern vor allem sein Kind. Robin Hobb lässt sich viel Zeit, Biene als Figur einzuführen, und beschreibt ausführlich ihre Kindheit. Fans der Autorin kennen das bereits: Auch in den jeweils ersten Bänden der vergangenen Trilogien nahm sich die Autorin viel Zeit, um ihre Geschichte zu beginnen. Hier scheint sie noch eine Schippe draufzulegen. Es ist darum auch in „Die Tochter des Drachen“ über viele Seiten hinweg vor allem der fantastische Schreibstil der Autorin, der das Buch trägt. Denn was immer Robin Hobb schreibt, es kann einfach nicht langweilig werden – selbst wenn objektiv betrachtet über lange Zeit nicht allzu viel zu passieren scheint. Doch auch wenn ihr Stil gewiss sehr zugänglich ist, so ist „Die Tochter des Drachen“ keineswegs ein passender Einstieg für LeserInnen, die mit der Welt der Weitseher noch nicht vertraut sind. Der Roman markiert einen weiteren Schritt innerhalb einer umfangreichen Reihe, die mit „Die Gabe der Könige“ begann, und ist darum angefüllt mit Namen und Ereignissen, die das Vorwissen der vorherigen Geschehnisse verlangen. Für Fans der Reihe ist all das natürlich ein Gewinn: Wir erfahren, wie es mit Nessel weiterging, lieb gewonnene Charaktere tauchen erneut auf, selbst der Narr gibt ein Gastspiel – aber eins mit einer gewaltigen Überraschung. „Die Tochter des Drachen“ endet mit einem Cliffhanger, der verrät, dass die Handlung nun erst so richtig Fahrt aufnehmen wird. Der Roman erscheint – wie die Vorgänger der früheren Trilogien auch – als eine Art Vor-Erzählung zu dem, was eigentlich kommt. Allerdings eine in epischer Breite. Das ist nun einmal Robin Hobbs Art … Mein Fazit: Fans der Weitseher-Reihe werden diesen Auftakt der dritten Trilogie verschlingen, selbst wenn der Band kaum mehr als ein Amuse-Gueule zu sein scheint: Ein Häppchen, trotz seiner rund 1000 Seiten, das Appetit macht, aber noch längst nicht die Hauptspeise ist. Das ist nicht schlimm, so lange es Robin Hobb weiterhin gelingt, mit ihrem unnachahmlichen Stil zu unterhalten und der Geschichte um Fitz weitere Aspekte hinzuzufügen. Und das funktioniert ausgezeichnet. Schade nur, dass es Fitz ein wenig an der Weisheit des Alters zu mangeln scheint – ganz frei von Fehlern, insbesondere im Umgang mit seiner neuen Tochter, ist er nicht. Doch er wäre nicht der Fitz, den wir Fans schon so lange mögen, wenn es anders wäre …

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