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Rezension zu
Das Mädchen aus der Severinstraße

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Tolle Themenvielfalt!

Von: miss_lia48
10.10.2019

INHALT: Köln, 1937: Maria Reimer ist 17 Jahre alt, als ihr Vater für sie beschließt, dass ihre Schulzeit nun zu Ende ist und sie auch keinen Beruf erlernen wird. Doch Maria hat ihren eigenen Kopf, sie schleicht sich abends aus der Wohnung und versucht schließlich ihr Glück als Fotomodell - zum Leidwesen des Vaters. Dieser findet es durchaus gefährlich, dass seine Tochter so viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, zumindest, seitdem die Wehrmacht in Köln eingerückt ist. Maria lernt den jüdischen Fotografen Noah kennen und lieben. Doch sie ahnt nicht, dass das Atelier sie zum Gesicht von Nazi-Propaganda machen möchte. Viele Jahre später findet Marias Enkelin Sabine sehr viel Geld unter dem alten Wohnzimmerteppich ihrer Großmutter. Was hat es damit auf sich? Warum gerät ihre Großmutter plötzlich so außer sich? Was ist damals tatsächlich geschehen? Sabine möchte es herausfinden! MEINUNG: Die Themenmischung in diesem Buch hat mir richtig gut gefallen! Es geht hauptsächlich um Familiengeheimnisse, um den Nationalsozialismus und um Antisemitismus. Mit Maria Reimer wird der Leser zudem in die Welt des bekannten Fotomodells Mary Mer geführt, die Liebe spielt eine Rolle, sowie Sabines Arbeit beim Jugendamt. Dabei hat die Autorin Annette Wieners einige wahre Begebenheiten aus dem Leben ihrer eigenen Großmutter in die Geschichte einfließen lassen. Durch die thematische Vielfalt, bleibt das Buch abwechslungsreich und interessant, so dass ich dessen Handlung gerne verfolgt habe. Vielleicht mag es auf den ein oder anderen Leser thematisch etwas überladen wirken, mich hat es nicht gestört, dass so viel passiert. Auf zwei Zeitebenen wird die Geschichte um Maria Reimer erzählt. Im Vergangenheitsstrang konzentriert sich die Lektüre dabei hauptsächlich auf Maria und auf die Zeit kurz vor, und auf die Anfänge des zweiten Weltkriegs. In der Gegenwart wird Sabines Arbeit beim Jugendamt zunächst genauer beleuchtet, während sie mit der Zeit herauszufinden versucht, was damals tatsächlich geschehen ist. Meiner Meinung nach ist es der Autorin ausgesprochen gut gelungen, die beiden Erzählstränge nach und nach harmonisch miteinander zu einem Ganzen zu verweben! Mit Maria und Sabine wurden dem Buch zwei starke und interessante Charaktere an die Seite gestellt, denen ich mit der Zeit immer näher gekommen bin. Mit ihnen durfte ich viele intensive und eindrückliche Momente erleben. Durch den bildlichen Schreibstil spielte sich beim Lesen vor meinen Augen durchgehend ein regelrechter Film ab. Und auch das eher langsame Fortschreiten der Handlung trug dazu bei, dass ich mir alles ziemlich gut vorstellen konnte. Für mich gab es zwar ab und zu ein paar langatmige Szenen, trotzdem habe ich immer wieder zurück in die Geschichte gefunden und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. FAZIT: Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, vor allem für Leser, die Familiengeheimnisse mit geschichtlichem Hintergrund mögen. 4,5/5 Sterne!

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