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Rezension zu
Der Wanderer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Krimipuzzle

Von: Uta Schoel
16.10.2019

Ein Dorf schweigt. Das ist als Geschichte nicht neu. Ein Dorf, in dem Tourismus unerwünscht ist und die Tollwut nicht ausgerottet ist, in dem Familie Perkmann bestimmt, aber auch den Wohlstand sichert. Ein Foto ihrer toten Mutter führt Sybille und Tony, der als Jungjournalist über den Suizid der Frau berichtete, zusammen. Kapitel für Kapitel reihen sich neue Personen und deren Geschichte wie Puzzelsteine aneinander. Immer nur so viel, wie gerade eben für das Verständnis der Geschichte um den Tod der Mutter und anderer junger Frauen erforderlich ist. Anfangs langsam -wann wird es endlich spannend?- nimmt das Geschehen sehr schnell richtig Fahrt auf und man will das Buch nicht mehr weglegen. Schnell ist klar, dass es kein Suizid und kein Einzelfall war, doch welche Rolle spielen die Dorfbewohner? Wer schweigt warum? Die Geschichte um den Tod der Mutter und die Geschichte um die Abhängigkeit des Dorfes von den Perkmanns sind miteinander verbunden, werden aber parallel erzählt. Das Dorf schweigt aber nicht nur. Es wehrt sich gegen die Nachforschungen. Drohungen und Unfälle unterstreichen den Unwillen und gefährden Sibylle und Tony. Ein okkultes Buch um den Wanderer scheint ebenfalls Einfluss im Dorf zu haben. Ein anspruchsvoller, die Erzählebenen ständig wechselnder Krimi, der die Spannung von Puzzelstein zu Puzzelstein steigert, ist es wert gelesen zu werden. Die anschauliche Sprache lässt den Krimi im Kopfkino mitlaufen. Schnell hatte ich konkrete Vorstellungen von den Personen. Selbstverständlich wird alles aufgelöst, leider ist die Geschichte damit aber auch aus. Schade. Ich hätte gern mehr von Sibylle und Tony erfahren wollen. Das Lesen macht Spaß, wenn man am Anfang dran bleibt. Den Ausflug ins Okkultische hätte es nicht gebraucht, es wäre ohne genauso spannend gewesen. Einen Punkt Abzug gibt es, weil ich das Buch wegen des langsamen Spannungsaufbaus fast weggelegt hätte.

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