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Rezension zu
Meine Suche nach dem Nichts

Ihre Begegnungen mit den Menschen auf ihrer Reise sind eindrucksvoll, manchmal traurig und an anderer Stelle musste ich wiederum laut lachen....

Von: Ricarda Ohligschläger
21.10.2019

Der Jakobsweg ist für mich persönlich ein ganz faszinierendes Thema, da ich ebenfalls gerne wandere und meine Grenzen austeste. Meine längste Strecke liegt jedoch weit entfernt von einem Jakobsweg, aber ich finde es unglaublich motivierend und inspirierend welche Erfahrungen Menschen machen, die ihn gehen: Pilger! Lena Schnabl ist so eine Pilgerin, die nach einer längeren Krankheit beschließt ganze 1300 Kilometern den japanischen Jakobsweg zu gehen. Abseits von großen Städten und Menschenmassen verläuft dieser Pfad auf der Insel Shikoku und beinhaltet 88 Tempel, die zum Innehalten, Ruhe tanken und natürlich ausruhen einladen. Lena betritt sie alle und damit auch ein bisschen sich selbst. Sie läuft über Berge, klettert über matschige Pfade und stellt sich spontan unter riesige Wasserfälle. Aber sie flucht, weint und hadert auch. Doch selbst ihre schmerzenden Blasen können sie nicht davon abhalten sich wieder zu finden. Lena Schnabl hat mich mit ihrem Sachbuch „Meine Suche nach dem Nichts“ sehr gut unterhalten auf ihrer Reise und ich habe viel über Japan und die Kultur kennengelernt. Sie berichtet verständlich über Rituale, japanische Eigenheiten und Zeremonien. Ihre Begegnungen mit den Menschen auf ihrer Reise sind eindrucksvoll, manchmal traurig und an anderer Stelle musste ich wiederum laut lachen. Ich hätte auch sehr gerne gewusst, was aus R. geworden ist, den sie mit so viel Empathie beschrieben hat, dass man ihn einfach mögen muss. Wer sich diesen Roman vorstellt wie den Erfahrungsbericht von Hape Kerkeling in „Ich bin dann mal weg„, den muss ich enttäuschen, denn die Journalistin hat einen ganz anderen Schreibstil. Aber die beiden Wege unterscheiden sich meines Wissens nach dieser Lektüre so sehr, dass man sie gar nicht vergleichen kann. Das begeistert mich total, denn wenn ich persönlich an den Jakobsweg denke, dann immer nur an die raue und schöne Landschaft in Richtung Santiago de Compostela. Schnabl zeigt, dass es auch anders geht und am beeindruckendsten war für mich dabei, dass dieser Unterschied bereits beim Outfit beginnt. Was Lena Schnabl auf ihrem Weg gefunden hat, habe ich leider nicht herauslesen können und persönlich war mir der Schluss etwas zu komprimiert. Ich hatte den Eindruck, dass ihr entweder die Zeit fehlte das Buch fertigzustellen oder ihr fiel partout nichts mehr ein. Daher vergebe ich nur 4 Sterne von 5.

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