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Rezension zu
Scharnow

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

witzig, emotional und sehr kurzweilig

Von: Dr. Michael Lausberg aus Doveren
29.10.2019

Scharnow ist der Debütroman von "Die Ärzte"-Schlagzeuger und Sänger Bela B.. Scharnow ist eines der vergessenen Dörfer in Brandenburg in der Nähe von Berlin, wo anscheinend nichts passiert und die Langeweile greifbar ist. Der Autor beschreibt der auf absurd-witzige, sehr unterhaltsame Art und Weise einen Tag und dessen Auswirkungen in dem fiktiven Ort beschreibt. Der Roman wird mit einem mehrseitigen Personenregister eingeleitet, sodass sich direkt vor dem ersten Lesen ein Überblick über alle Handelnden mit Verweisen zu anderen Handelnden und Orten in und um Scharnow bekommt. Der Roman besteht aus vielen kurzen Kapiteln, um den zahlreichen handelnden Personen und der sich überschlagenden Ereignissen gerecht zu werden. Auch wenn die vorgestellten Charaktere zu Beginn in keinem Zusammenhang zu stehen scheinen, hängen sie im weiteren Verlauf dann doch eng zusammen. Dies ist ein Zusammentreffen skurriler Charaktere und Organisationen: Darunter fallen der Bund der skeptischen Bürger, einer Gemeinschaft von Verschwörungstheoretikern, der Pakt der Glücklichen, der Erotiktänzer Dave Peter Märse, der syrische Hamid Yussuf Kaoum, Praktikant im örtlichen Billkauf, der Literaturblogger und Pornograf Ron Thorsten Wassmann, oder die Pornodarstellerin Susanne „Chantal“ Scharster. Nichts zu spüren von einem verschlafenen Dorfleben. Am Anfang der Lektüre ist es ein wenig schwierig, reinzukommen. Die vielen einzelnen Geschichten werden aber mit der Zeit geschickt miteinander verknüpft. Die Personen sind ein oder Art und Weise miteinander verbunden, interagieren miteinander oder stehen miteinander in Beziehung. Jeder der Charaktere ist individuell, manchmal verliert sich Bela B. aber in der detaillierten Beschreibung von Szenen, Handlungen und Einzelheiten zu sehr. Das Buch ist sonst leicht zu lesen, witzig, emotional und sehr kurzweilig. Eine Liebesgeschichte kann auch nicht fehlen. Den großen Plot, die tiefgehende weltverändernde Aussage, den die brandenburgische Provinz bereithält, gibt es nicht, der Spaß am Lesen steht eher im Vordergrund.

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