Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Frettnapf

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Kurzweiliger Spaß, leider nicht mein Humor

Von: Bianca81
18.04.2015

Zuerst einmal muss ich dazu sagen, dass ich den 1. Teil leider vorher noch nicht gelesen habe. Das empfinde ich aber prinzipiell nicht als Problem, denn die wichtigsten Sachverhalte aus dem 1. Buch werden immer mal wieder an den geeigneten Stellen in Nebensätzen zusammengefasst, so dass man gut einsteigen kann. Allerdings kann ich nicht beurteilen, inwieweit sich die Charaktere im Vergleich zum 1. Roman weiterentwickelt haben. Mir waren leider alle Protagonisten durchgehend unsympathisch. Anfangs fand ich Jens‘ Selbstzweifel und Makel noch liebenswürdig. Aber so nach und nach fand ich ihn für einen Mann in seinem Alter einfach nur furchtbar unreif, chaotisch, planlos und im Selbstmitleid zerfließend. Er versaut sich seine Chancen bei einem Radiosender und setzt stets alles daran, seine Freundin generell falsch zu verstehen. Mit emotionaler Intelligenz hat er’s leider nicht so, und mir fiel es im Verlauf der Geschichte immer schwerer, ihn zu mögen. Seine beiden Kumpels, Hondo und Sven, fand ich richtig unsympathisch. Hondo ist ein gewaltbereiter Tunichtgut, der seiner Freundin zuliebe zum jüdischen Glauben konvertieren will. Obwohl er kaum Ahnung vom Judentum hat, tut er so, als sei er DER Jude schlechthin, und das mit solch einer Vehemenz und Überheblichkeit, dass er mich damit tierisch genervt hat. Sven ist ... na ja, eben Sven. Er interessiert sich nicht für seine Tochter und ist ziemlich egozentrisch. Zu den anderen wichtigen Figuren wie Jessi oder Jens‘ Vater habe ich irgendwie keine richtige Meinung entwickeln können. Wirklich sympathisch war mir aber niemand. Die Handlung an sich ist gut durchdacht, mit vielen Wendungen und einem – zumindest für mich – unerwarteten Ende, das reichlich Platz lässt für eine Fortsetzung. Der Schreibstil des Autors ist locker und witzig mit viel Biss und Ironie und lässt sich gut lesen. Jedes Kapitel hat als Überschrift eine Messe (z. B. Fahrradmesse, Erotikmesse, Familienmesse,...), was ein ganz netter Einfall ist. Das Buch ist ein kurzweiliger Spaß für zwischendurch, nur leider hat es nicht meinen Humor getroffen.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.