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Rezension zu
Die Kosmetikerin

Schockierend und überwältigend...

Von: Alexandra
05.11.2019

Titel: Die Kosmetikerin Autorin: Melba Escobar Preis: 9,99 Euro Verlag: Heyne Seitenzahl: 320 Seiten Inhalt: In Bogotás exklusivster Wohngegend liegt der Kosmetiksalon „Haus der Schönheit“. Eine der gefragtesten Kosmetikerinnen ist die alleinerziehende Karen. Ihre Kunden teilen ihre intimsten Geheimnisse mit ihr, ob sie will oder nicht. Karen weiß alles über ihre Affären, ihre Ängste, ihre Geheimnisse. An einem regnerischen Nachmittag kommt ein junges Mädchen in Schuluniform zur Behandlung. Sie riecht nach Alkohol und will sich ganz offensichtlich für ein Rendezvous schön machen lassen. Am nächsten Tag ist das Mädchen tot. Karen war die letzte Person, die das Mädchen lebend gesehen hat, und eine mörderische Dynamik nimmt ihren Lauf. Fazit: Ich bin ehrlich, wenn ich sage, dass es mich noch immer ein wenig schaudert. Tatsächlich war mir nicht wirklich bewusst, was für Zustände da eigentlich in Kolumbien herrschen. Das Südamerika nicht gerade das goldene Sternchen in Sachen Equaltiy und Gerechtigkeit bekommt war mir schon bewusst, aber dass die Zustände in den Ländern dort so schlimm sind, spottet doch jeglicher Beschreibung. Ich rate hierzu eine kleine Google - Suche, um sie mal ein Bild über die Situation zu machen. Was man dort zu lesen bekommt ist schockierend. Ich habe daher extrem mit Karen mitgelitten und konnte trotz meiner engen Moralvorstellungen ihren Weg absolut verstehen. Was speziell Frauen in Kolumbien durchmachen müssen, wenn sie keine schützende Hand über sich haben (und selbst dann nicht unbedingt), ist der pure Horror. Einige Szenen gingen mir so nahe, dass ich das Buch aus der Hand legen musste und erst wieder weiterlesen konnte, als ich mich beruhigt hatte. Dieses Buch ist nichts für sanfte Gemüter und man sollte auch nicht die Illusion besitzen, dass hier am Ende irgendwas gut wird. Nein, hier erwartet euch die geballte Ladung Realität. Und zwar von ihrer dunkelsten und schmutzigsten Seite. Der Stil war ein wenig differierend zu meiner sonstigen Literatur und doch sehr gut gemacht. Man brauchte eine Weile, bis man richtig reingekommen ist, doch die Komplexität des Stils ist der vielschichtigen Geschichte geschuldet. Ich habe einen tiefen und erschreckenden Eindruck gewonnen und bin doch ein wenig ungehalten, weil ich mir wenigstens im Buch eine Form von Gerechtigkeit gewünscht hätte. Davon war leider nichts zu spüren und das war für den Leser noch deprimierender als die Geschichte selbst. Jedoch verstehe ich, warum Karen und auch das Mädchen keine Gerechtigkeit erfahren haben und wieso die Autorin diesen Weg eingeschlagen hat.

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