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Rezension zu
Psychose

Unglaubliche Sogwirkung

Von: DunklesSchaf
08.11.2019

“Psychose” ist der erste Teil der “Wayward Pines” Trilogie, welche der Heyne Verlag gerade im Monatstakt veröffentlicht. Wenn ich es richtig gesehen habe, gab es das Buch schon im Selfpublishing und wurde nun, nachdem das ganze als erfolgreiche Serie vermarktet wurde, vom Goldmann Verlag nochmal aufgegriffen. Da ich den Hype bisher nicht mitbekommen habe, finde ich es also hervorragend, dass diese Trilogie nochmal aufgenommen wurde, denn – soviel kann ich schon mal verraten – ich fand es genial. Ethan Burke ist Secret Service Agent und auf der Suche nach zwei verschwundenen Agenten, die sich zuletzt gemeldet haben, als sie auf dem Weg nach Wayward Pines waren. So macht sich auch Burke auf den Weg, wird in einen Autounfall verwickelt und wacht benommen und mit Gedächtnisverlust neben einem Fluss in Wayward Pines auf. Nach und nach kommen seine Erinnerungen zurück, doch trotzdem ist irgendwas merkwürdig an dem kleinen Städtchen. Tatsächlich stellt es sich nun schwierig heraus, grob zu umreißen, wohin die Geschichte sich wendet, denn ich mag den anderen Lesern keine der Kleinigkeiten verraten, die Ethan Burke nach und nach herausfindet und natürlich schon gar nicht die große Auflösung am Ende, aber genau diese, die Antwort auf die Frage “Was ist los in Wayward Pines?” ist so drängend in das Buch gearbeitet, dass man quasi nicht mehr aufhören kann weiterzulesen. Man muss einfach wissen, was hinter all dem steckt. Ich habe das Buch tatsächlich in einem Tag verschlungen, sogar in wenigen Stunden, einfach weil es für mich so einen Sog entwickelt hat, dass ich eben unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht, bzw. welches Geheimnis Wayward Pines hütet. Dabei könnte man, wenn man denn wollte an einigen Sachen herummäkeln. Klar ist das Buch nun kein literarisches Meisterwerk, doch den Anspruch hat es eben auch gar nicht. Es reicht völlig, eine unheimliche, mysteriöse Atmosphäre aufzubauen. Beim Lesen hatte ich ganz viele Ideen im Kopf, was das Dorf sein könnte, welches Geheimnis hier verborgen liegt, wie es ausgehen könnte, und doch kommt es ganz anders. Man grübelt und grübelt, geht mit Ethan Burke durch die Stadt und hat dabei ständig diese Kribbeln im Nacken. Als ob einen jemand beobachtet. Man blickt die sauberen Straßen an, die wohnlichen Häuser, die netten Barbecues und obwohl alles normal aussieht, stimmt etwas nicht. Man weiß es einfach, man kann nur nicht genau sagen, was nicht stimmt. Auch Ethan Burke braucht eine Weile und seine Nachforschungen gehen nicht einfach über die Bühne. Er ist im übrigen die einzige Figur des Buches, die mehr Hintergrund und Charakter verliehen bekommt, die anderen sind nichts weiter als gute Statisten. Burkes Suche nach der Wahrheit ist im Übrigen nicht leicht. Ich möchte ihn hier doch mal kurz als “John McClane” zwischen zwei Buchdeckeln bezeichnen, denn so wenig Essen, Schlaf und Genesung der Kerl kriegt, so viel Prügel steckt er im Gegenzug ein. Aber ihn zu einem Haudrauf zu reduzieren wäre auch nicht richtig, tatsächlich zeigt sich, dass er sich auch durch Hartnäckigkeit und Dickköpfigkeit auszeichnet und immerhin versucht diese verquere Geschichte zu lösen. Das Ende war nicht nur für mich überraschend, sondern auch für Burke und ich mag fast behaupten, dass man kaum drauf kommen kann. Trotzdem schließt man das Buch mit einem guten Gefühl und das möchte ich dem Autor zu gute halten, denn obwohl es eine Trilogie ist, ist der erste Teil abgeschlossen, so dass man nach der Lektüre auch aufhören könnte. Allerdings werde ich auf jeden Fall weiterlesen, denn ich frage mich, wie es jetzt weitergeht, welchen Twist der Autor in den nächsten beiden Teilen der Trilogie bietet – und ja, ich hoffe und erwarte ein mindestens genauso spannendes Buch, welches bis zum Schluss sein Geheimnis nicht preis gibt und meinem Gehirn wieder die Möglichkeit gibt, unendliche Lösungen zu finden, die es dann doch nicht sind. Fazit: Unheimlich spannend und mit unglaublicher Sogwirkung – man muss wirklich unbedingt wissen: Was ist los in Wayward Pines?

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