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Rezension zu
Ich

Der schrille Brille Straßenbahnmann mit Glitzer

Von: Thursdaynext
08.11.2019

Coole kreative Outfits, abgefahrene Brillen und viele Schmusesong, unter denen ab und an ein Knaller ist, mehr wusste ich nicht über Elton John. Ich mag seine Stimme und stehe auf Piano. Seine Platten oder CDs sind nicht in meiner Sammlung außer der schäbigen Duettsammlung (shame on me;) )mit dem wunderbaren Duett „Dont‘ let the sun go down on me“ – von dem er überzeugt war, er wäre so „grottenschlecht“, dass er ihn niemals veröffentlicht – das er zusammen mit George Michael singt, wobei Mr. E. John Herrn Michael stimmlich sehr blass aussehen ließ. Elton John war eben immer da, wie das Wetter, mal hier ein Song im Radio,, mal in der Kneipe was, damit hatte es sich für mich. Dann kam der Film Rocket Man und WOW, Edgy aka Taron Egerton aus den „Kingsmen“ kann singen, und das so gut, dass er Elton John Songs keinen Schaden zufügt, im Gegenteil! Der Film war gut. Machte neugierig, ergo musste die Biographie her. Und die hat es in sich. Anfangs, Eltons sehr unerfreuliche Kindheit wird getreu wiedergegeben, dachte ich, das Buch wäre nur ein fader, weil stimm- und bildloser Abklatsch des Films, doch es ist mehr. Es ist die Stimme eines außergewöhnlichen Hedonisten. Eines gereiften Hedonisten mit einer erklecklichen Prise britischen Humors, der wunderbaren Fähigkeit sich selbst nicht allzu ernstzunehmen und sich selbst gegenüber gnädig zu sein (zumindest seit er von seinen diversen Süchten befreit ist), vulgär, direkt, und immer nach dem Motto: Hier stehe ich, ich will nicht anders. Das imponiert. Ein vielfältiger, interessanter Charakter ist auf den Seiten dieser Biographie zu entdecken. Launisch, kommunikativ, extrem emotional, humorvoll, liebevoll, freundlich, kitschliebend, wohltätig und mal eben in Melbourne ne alte Straßenbahn kaufend, die dann in England in seinem Garten rumsteht. Elton John ist so schillernd wie seine Bühnenoutfits, und sich von ihm seine Geschichte erzählen zu lassen eine Bereicherung. Besonders, weil er wirklich jeden kennt von John Lennon bis Keith Richards und Lady Gaga, und niemand den herrlichen Quatsch, den er mit seinem Buddy in Albernheit, Rod Steward, fabriziert, verpassen mag. Die Lebenskraft und Lust und der Mut, der ihm selbst so gar nicht bewusst zu sein scheint, ist erfrischend. Als Überlebenskünstler kann sich Elton John locker mit Keith Richards messen, zwei sehr unterschiedliche Biopgraphien die in keiner Bibliothek fehlen sollten.

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