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Rezension zu
Dear Evan Hansen

Einfühlsame Geschichte über das Dazugehören

Von: Sarah
08.11.2019

Dein bester Freund stirbt und plötzlich stehst du im Mittelpunkt. Nur, dass er eigentlich gar nicht dein bester Freund war. Ich habe schon von vielen von dem Musical “Dear Evan Hansen” gehört, allerdings es weder bisher selbst gesehen, noch mich mit der Geschichte näher beschäftigt. Aufgrund der durchweg positiven Resonanz war meine Neugierde aber geweckt und als ich das Buch entdeckte war für mich klar, dass ich es unbedingt lesen muss. Die Geschichte Evan Hansen hat ein Problem. Er leidet an einer sozialen Phobie und hat deshalb große Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Menschen. Als Aufgabe von seinem Therapeuten muss Evan sich jeden Tag einen Motivationsbrief schreiben. “Manchmal bewirken diese Briefe das Gegenteil von dem, was beabsichtigt war. Sie sollten dafür sorgen, dass mein Glas halb voll bleibt, aber sie erinnern mich daran, dass ich nicht so bin wie alle anderen (…) Ich muss nicht daran erinnert werden. Ich weiß, dass ich nicht richtig bin. Glaubt mir, ich weiß es.” (S. 20) Einer von Evans Briefen gerät durch einen dummen Zufall in die Sachen von Connor Murphy. Und Connor Murphy stirbt. Besser gesagt, er bringt sich um. Alles, was seine Eltern dann noch von ihm haben, ist dieser ominöse Brief, in dem ihr Sohn sich scheinbar einen Freund anvertraut. Dieser Freund ist Evan Hansen. Anstatt Connors Familie aufzuklären, dass Evan den Brief an sich selbst geschrieben hat, lässt er sie in dem Glauben, dass er und Connor beste Freunde waren. Für den unscheinbaren Außenseiter Evan Hansen öffnen sich dadurch auf einmal ganz neue Türen und er bekommt die Beachtung von allen Schülern aus seiner Schule und wird von Connors Eltern regelrecht geliebt. Cover von “Dear Evan Hansen” von Val Emmich. Cover: Random House Verlag Meine Meinung Nicht nur einmal habe ich mich beim Lesen dabei ertappt, dass ich dachte, warum Evan das Missverständnis nicht einfach aufklärt. Warum er Connors Elter nicht direkt am Anfang sagt, dass er gar nicht mit Connor befreundet war. Aber, umso weiter die Geschichte fortschreitet, wird immer ersichtlicher, wie verzweifelt sich Evan nach Anerkennung sehnt – und wie sehr er die Aufmerksamkeit von Connors Eltern braucht. “Ich hab da gesessen und diesen Tag beschrieben, diesen Albtraum von Tag, nur war es gar nicht dieser Tag, nicht genau dieser. Dieses Mal war Connor da. Also, natürlich nicht wirklich, aber in meiner Vorstellung war es so, als wäre er da gewesen – und plötzlich war jener Tag nicht mehr so ein Albtraum. Er war etwas anderes.” (S. 129) In den vielen Momenten, in den Val Emmich dem Leser einen Einblick in Evans Leben und in seine Gedanken gibt, wird deutlich, was es für den Jungen bedeutet, anders zu sein. Was es bedeutet, immer alleine am Tisch in der Mensa der Schule zu sitzen und wie die Aussicht auf eine Änderung dieser Situation ihn geradezu beflügelt. Der Leser sieht Evan vor sich und möchte ihn umarmen, möchte ihm Mut zusprechen. Eine Stelle im Verlauf des Romans, in der Evan einen Dokumentarfilm über die Fotografin Vivian Maier schaut, gibt seinen Wunsch, Connor ein Andenken zu machen, gut wieder. Es geht um den Macher des Dokumentarfilms, der Evan auf die Idee bringt, dass auch er selbst etwas machen kann. “Ich sehe mir den Typen auf den Bildschirm genauer an. Er ist keine Star oder so was. Ganz und gar nicht. Er hat was leicht Beklopptes, ehrlich gesagt, mit Brille und schlechter Haut. Und er sieht echt jung aus. Ihm hat das alles einfach so viel bedeutet, dass er gehandelt hat. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, dafür zu sorge, dass die Welt Vivian Maier wertschätzt.” (S. 202) Genau so macht Evan es sich zur Aufgabe. Trotz seiner sozialen Phobie spricht er vor seinen Schülern und berichtet ihnen von Connors Geschenk an ihn: Er habe gelernt, das er nicht alleine und das er wichtig sei. Dieser Moment hat mich beim Lesen sehr berührt, zeigt er doch, wie wichtig Evan die Anerkennung und Akzeptanz von den andere ist. Fazit Ein sehr gefühlvoller Roman, der zeigt, wie wichtig die Akzeptanz von anderen Menschen für – insbesondere junge – Menschen ist.

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