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Rezension zu
No Exit

Zerreißprobe

Von: Dero Frenkel aus Schaumburg
09.11.2019

Ich habe das Buch an einem Tag verschlungen, nachdem ich die Leseprobe zufällig online in mich aufsaugte und dann unbedingt wissen wollte, wie es nun weitergehen würde. Thriller sind mein Genre und durch die ersten 10-14 Seiten hinweg blieb ich skeptisch, aber 3 Seiten weiter und meine Neugier war gepackt – fest im Griff dieser Begebenheit, in der Darby sich nun befand. Bis zur Hälfte der Geschichte packte mich teils Wut, Wut auf Darby und Entscheidungen, die ich so nicht gefällt hätte und die sich tatsächlich als fatale Fehleinschätzungen erweisen sollten. Dann fühlte ich Wut MIT Darby. Ihre Verzweiflung, ihre Entschlossenheit, ihren Mut – und zunehmend ihren Hass. Der mehr und mehr nachvollziehbar, nachempfindbar wurde. Darby und ich teilten plötzlich doch die selben Gedanken – sie dachte sie im Stillen zu sich selbst, ich stieß dieselben Worte laut, an meinen Nägeln kauend, beim Lesen aus: Ich hasse ihn! Ich hasse diesen Typen! Fühlte mich teilweise befremdlich angesprochen, weil ich selbst schon erfahren musste, wie tief man sich ins eigene Fleisch schneiden kann, angetrieben von moralischem Verantwortungsgefühl und dem all zu menschlichen Reflex, helfen zu wollen. Um jeden Preis. Um wirklich jeden. Ohne dass es ein Zurück gäbe, war erst ein Schritt getan. Hat man sich einmal in die ganz eigene Schreibweise dieses Buches, der teils zunächst auf mich etwas wirr wirkenden Mischung aus unausgesprochenen Gedanken und lauten Dialogen eingefunden, findet man sich sehr lebhaft in einer plastisch beschriebenen, eiskalten Szenerie wieder – mit authentischen Charakteren, wie man sie an jedem Rastplatz-Cafe irgendwo im Nirgendwo eines düsteren Winter-Nachmittags treffen könnte. Die Story behält konsequent einen ungebrochenen Spannungsaufbau bis zur letzten – na ja eigentlich vorletzten – Seite bei und spannt einen nervlich und emotional auf eine gefühlt nicht enden wollende Zerreißprobe. Kleiner Spoiler: ... wird man am Ende von einem emotionalen Extrem ins Nächste gestoßen, wobei das "Nächste" eher einem Abgrund, einem dumpfen Schlag in die Magengrube, bei dem einem die Luft wegbleibt, Tränen in die Augen schießen, gleicht, mag es einen, obwohl man es bis dorthin so oft miterlebt hat, dennoch nicht minder überraschen, dass da, wo man dachte nun tatsächlich ein Punkt gesetzt wird und man mit diesem Engegefühl im Hals versucht zu verarbeiten, was gerade geschehen ist ... wieder keiner ist. Fazit: Unbedingt lesenswert für Freunde guter Psychothriller, welche sich auch für Filme und Bücher aus dem Horror- und Thriller Genre wie z.B. "Wind Chill - Der eisige Tod", "Frozen", "Shining" oder "Cold Prey" begeistern konnten, welche auf ganz ähnlichen Kulissen aufbauen, die einem eiskalt unter die Haut gehen. 5 von 5 Sternen von mir für diese nervenaufreibende Unterhaltung an einem frostigen Tag, der sich für den Griff zu einem guten Buch anbietet. Fast schade, dass es eine Ende hatte. :-)

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