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Rezension zu
Erebos 2

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

*+* Ursula Poznanski: "EREBOS 2" *+*

Von: Irve liest
10.11.2019

Wer einst ebenso wie ich in den ersten Teil von EREBOS eingetaucht ist, wird sich wohl an Nick, einen der damaligen Spieler, erinnern. Tja, ihn hat die Vergangenheit eingeholt, denn eines Tages erscheint ein Icon mit dem altbekannten, geliebhassten Symbol auf seinem Smartphone. Wie wir alle wissen, lohnt es nicht, sich dem Spiel zu verweigern, denn es sitzt – zumindest war es im ersten Teil bis zu einem gewissen Punkt so – am längeren Hebel und wer auch immer dahintersteckt, hat Macht, um seinen Spielern nicht nur auf virtueller Ebene, sondern auch im realen Leben mehr als Steine in den Weg zu legen. Schnell hat mich wieder die Faszination gepackt, denn das EREBOS von damals ist technisch stringent sehr gut weiter entwickelt worden. So rückt es sich nicht allein über den Computer in den Fokus, es erobert ebenfalls Smartphone, Navi und Co, wodurch der Unbekannte, der das Spiel aktiviert haben muss, seine Spieler noch mehr in der Hand hat und sie noch besser kontrollieren kann, als es beim Prototyp möglich war. Aber Nick weiß, wo der Hase lang läuft. Auch wenn sein erster Einsatz bereits zehn Jahre zurückliegt, kennt er noch die Regeln, Tricks und Kniffe… Ihn umtreibt ebenso wie mich von Anfang an die Frage, wer ein Interesse daran haben könnte, EREBOS aus der Versenkung zu holen, und vor allem, warum. Welcher Zweck wird verfolgt, wobei werden Nicks Dienste benötigt, welche Aufgaben wird er zu lösen haben? In einem zweiten Handlungsstrang rekrutiert das Spiel den sechzehnjährigen Derek, einen Schüler, der dem Spiel viel unbedarfter gegenübertritt als Nick. Diese Auswahl an Hauptcharakteren empfinde ich als sehr gelungen, denn während Nick versucht, EREBOS auf die Schliche zu kommen und die Hintergründe zu erfahren, wobei es zu vielen spannenden, undurchsichtigen und teils gefährlichen Situationen kommt, ist bei dem Schüler alles meist ein paar Nummern kleiner gehalten. Diese Passagen sind gut geeignet, um die neuen Erkenntnisse und Erlebnisse Nicks zu verarbeiten und sacken zu lassen. Denn bei Derek geht es nicht ganz so extrem zu, man kann etwas durchschnaufen. Dadurch dass wir in den entsprechenden Passagen alles durch die Augen eines Teenies sehen, der das Spiel zum ersten Mal erlebt, kamen bei mir immer wieder Erinnerungen an den ersten Teil hoch, und ich fühlte mich zunehmend auf bekanntem Terrain. Logischerweise gibt es in der Spielwelt nicht viele Neuerungen, da wir uns lediglich in einer technisch verfeinerten Version befinden. Dafür sind die Schauplätze, Charaktere und Handlungen in der wirklichen Welt umso intensiver und undurchsichtiger gestaltet. Auch ist die Verwebung von Fiktion und Realität wieder sehr gelungen. Gut gefallen hat mir die Weiterentwicklung der alten Bekannten des ersten Teils – neben Nick tauchen im Verlauf der Geschichte weitere ehemalige Figuren auf -, aber auch die neu installierten haben ihre Rollen gut auf ihre Leiber geschrieben bekommen. Besonders möchte in dieser Stelle den Sprecher Jens Wawreczeck loben. Er liest, als sei er alle Figuren des Jugendbuches zugleich, setzt jeden einzelnen Charakter überzeugend um – mir läuft immer noch ein Schauder über den Rücken, wenn ich an den Boten denke -, und hat ein unglaublich gutes Gespür für die verschiedenen Stimmungen, die sich entwickeln. Schließlich, nach vielen verschiedenen Aufträgen hüben und drüben, werden nach und nach die Fragen, die sich unweigerlich ergeben haben, beantwortet. Der Leser erfährt weit vor dem Ende, wer hinter der Aktivierung steckt…. jedoch nutzt einem das nicht allzu viel. Denn die Aussage, die sich im Buch verbirgt, offenbart die Autorin erst ganz zum Schluss. Die Thematik hat mich überrascht, denn sie hat nicht viel mit dem Spiel an sich zu tun, aber das muss sie ja nicht zwangsläufig. Ebenso wie der erste Teil hat mich „EREBOS 2“ sehr gut unterhalten. Ich habe Nick und Derek gerne auf ihren Wegen begleitet, mit ihnen gefiebert und mit Spannung die letztlich lückenlose Auflösung herbei gesehnt. Die tolle Sprecherleistung ist dann noch das Tüpfelchen auf dem „I“. Inhalt Zehn Jahre nachdem Nick Dunmore dem Computerspiel »Erebos« das Handwerk gelegt hat, taucht auf seinem Handy das vertraute Symbol wieder auf: ein rotes E. Wo es herkommt, ist Nick ein Rätsel, selbst installiert hat er das Programm jedenfalls nicht. Doch das ändert nichts an der Tatsache, dass das Spiel ihm seinen Willen aufzwingt. Es kontrolliert alle seine technischen Geräte, überwacht jeden seiner Schritte und lässt erst dann locker, wenn er wieder in die dunkle Welt von Erebos eintaucht. Autorin Ursula Poznanski, 1968 in Wien geboren, veröffentlicht seit 2003 Kinderbücher. Für »Die allerbeste Prinzessin« erhielt sie den Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien 2005 und stand auf der Auswahlliste für den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien. Ihr Cyberthriller »Erebos« wurde von der Jugendjury mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2011 ausgezeichnet. Ende 2011 erschien ihr zweiter Jugendroman, der Thriller »Saeculum«. Es folgten »Layers« (2015), »Elanus« (2016), »Aquila« (2017) und »Thalamus« (2018). Sprecher Jens Wawrczeck, in Dänemark geboren, erhielt seine Schauspielausbildung in Hamburg, Wien und New York. Seitdem ist er regelmäßig auf der Bühne zu sehen und hat seit seinen Anfängen beim NDR-Kinderfunk in unzähligen Hörspielen mitgewirkt. Seit 1979 ist er Teil des Kult-Trios „Die drei ???“. In seiner eigenen Hörbuchedition AUDOBA widmet er sich außergewöhnlicher und in Vergessenheit geratener Literatur, u. a. den Romanen, die der große Sir Alfred Hitchcock verfilmt hat. Jens Wawrczeck wurde sowohl als Schauspieler als auch als Hörbuchinterpret mehrfach ausgezeichnet. 2016 erhielt er den Sonderpreis des Deutschen Hörbuchpreises. Sein gesangliches Können stellt er auf seinem Soloalbum „Lost in Filmsongs“ unter Beweis. Quelle: Randomhouse/ der Hörverlag

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