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Rezension zu
No Exit

Ein eisiger Kampf ums Überleben

Von: Barbaras Bücherbox
10.11.2019

Weihnachten 2017 steht für Darby Thorne unter keinem guten Stern. Erst vor kurzem der Mutter, mit der sie kein gutes Verhältnis hatte, entflohen, muss sie bereits in ihren ersten Semesterferien zurück nachhause. Denn ihre Mutter hat Bauchspeicheldrüsenkrebst und liegt im Sterben. Keine Erfahrung mit dem strengen Winter in Colorado verschlägt es sie in einen ausgewachsenen Schneesturm – und Darby hat keine andere Möglichkeit, als in einer Raststätte in den Bergen Zuflucht zu suchen. Zwei junge Männer und ein älteres Paar sind in dieselbe Bredouille geraten und stecken – wie Darby – in den Bergen fest, während der Schneesturm sowohl das Straßen- als auch das Handynetz lahmlegt. Verzweifelt versucht Darby ihre Mutter zu erreichen und such auf dem gesamten Rastplatz nach Netz - doch anstelle von Handyempfang findet sie ein Mädchen, eingesperrt in einer Hundebox in einem Van. Und einer ihrer Mitgestrandeten muss der Entführer sein. Zuerst einmal: Der Klappentext spricht von einem Motel, wir befinden uns jedoch in einer Raststätte. Das ist ein Unterschied, denn alle Gestrandeten befinden sich somit in einem Raum, es gibt kaum Ruckzugsmöglichkeiten, wodurch – wie auch in Der Nebel von Stephen King – sich alle Schutzsuchenden „in den Schuhen stehen“. Eine hervorragende Situation, für Spannungen – sowohl für den Leser, als auch zwischen den Darstellern – zu sorgen. Und das schafft Taylor Adams hervorragend. Denn sie nutzt ihren abgegrenzten Ort – was wir auch aus vielen Horrorfilmen kennen und dort auch meist äußerst gut funktioniert – nach den besten Möglichkeiten. Wir haben nur wenig handelnde Charaktere: unsere Protagonistin Darby, die eine überraschende starke Frau ist und sich, trotz der kurzen Zeit, die der Roman abhandelt, auch weiter entwickelt, das Opfer und die vier Raststättenbewohner – wobei wir, und auch Darby, nicht wissen, wem wir trauen können und wem nicht. Zu den wenigen Charakteren haben wir auch nur eine „Insel“ als Schauplatz – den abgeschnittenen Rastplatz, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint. Die Verzweiflung, die Darby überkommt, kann man gut nachvollziehen. Keine Hilfe holen, du kannst niemanden trauen und du hast nichts, womit du dich verteidigen kannst – eine absolute Horrorvorstellung. Und nun sind wir bei dem Punkt, den ich jedem potentiellen Leser ans Herz legen möchte: dies ist kein reiner Thriller – der Roman greift eindeutig tief in die Horrorschublade. Nein, nein, nichts Übernatürliches, das Übel ist eindeutig realistisch, doch das Buch ist sehr brutal und extrem gemein. Das, was unsere Protagonistin ertragen muss, macht sich beinah schon zu einem echten „Final Girl“ – wie eine Darstellerin aus einem Horrorfilm geht sie durch die Hölle, um zu überleben. Für mich war das Buch eine absolute Überraschung – und ein großartiger Spaß!

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