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Rezension zu
Ich

Lebensbejahend, schrill, hoffnungsvoll, sympathisch, emotional, ehrlich … eine Achterbahnfahrt, die gelesen werden muss.

Von: Wolfgang Brunner für Buchwelten
17.11.2019

Eine lebende Legende erzählt aus seinem bewegenden, nicht immer nur schillernden Leben. . Ich war natürlich gespannt, was diese Autobiografie zu sagen hatte, vor allem, nachdem ich den wunderbaren Film „Rocketman“ gesehen und dadurch ein vollkommen neues Bild des exzentrischen Sängers erhalten habe. ich war von dem Film regelrecht begeistert und beeindruckt, aber was Elton John mit seiner Autobiografie abgeliefert hat, übertraf all meine Erwartungen um ein Vielfaches (und ich habe nach dem Film hohe Erwartungen gehabt). Es ist wirklich äußerst beeindruckend, wie offen Elton John aus seinem Leben erzählt. Von seinen Ängsten und Hoffnungen. Von seiner Suche nach Liebe und Glück, aber auch seinem ausschweifenden Leben inmitten von Alkohol und Drogen. Ich kann gar nicht oft genug wiederholen, wie sehr mich diese Offenheit beeindruckt, mit der der Musiker sein Leben erzählt. Da wird kein Blatt vor den Mund genommen, wenn es um seine Drogenexzesse und seine Homosexualität geht. Interessanterweise ist dieses Leben auf eine gewisse Art und Weise „normal“, auf der anderen Seite so unglaublich, emotional und nahezu episch, wenn man nach den letzten Seiten das Buch zuschlägt. Elton John wird einem durch diese Biografie sehr sympathisch und man möchte ihn am liebsten persönlich kennenlernen und erst einmal in den Arm nehmen. Ich kann nur meinen virtuellen Hut ziehen vor diesem Rückblick auf ein Leben, in dem es um Mut, Rückhalt und vor allem auch Selbstbewusstsein geht. Auch wenn Elton John immer wieder betont, er hätte in gewissen Dingen kein Selbstbewusstsein, so zeigt „Ich“, dass er sehr wohl immer wieder die Kraft fand, sein Leben so zu gestalten, wie er es möchte. An vielen Stellen äußerst humorvoll, werden Anekdoten erzählt, bei denen man gerne dabei gewesen wäre. Aber auch dramatische Selbstmordversuche werden nicht unter den Teppich gekehrt und im Nachhinein auch mit einer gewissen Selbstironie beschrieben. Seine sexuelle Entwicklung, die auch die Suche nach weiblicher Liebe beinhaltet, wird sehr glaubwürdig mit all den Sehnsüchten und Zweifel beschrieben, so dass man in Elton John einen sehr sympathischen und auch empathischen Menschen sieht. Plötzlich erkennt man in seiner Musik ganz andere Perspektiven als beim oberflächlichen Zuhören. Elton John besteht nämlich nicht nur aus seinen weltweiten Hits, sondern kann weitaus mehr vorweisen als nur Balladen. Es liest sich fast wie ein „Who is who“, wenn man die Musiker und Künstler in diesem Buch entdeckt, mit denen Elton John zu tun hatte. Mit dem einen mehr, mit dem anderen weniger. Oft entstanden aber wunderbare Freundschaften, die über Jahre hinweg andauerten und besonders die Beziehung zu Rod Stewart sorgt in dieser Biografie für so manch ein Grinsen während des Lesens. Elton John steht immer zu seinem Leben, egal was er gemacht hat, egal ob positiv oder negativ. An manchen Stellen verlor ich mich während des Lesens richtiggehend in seiner Geschichte und hatte den Eindruck, er säße mir gegenüber und erzählt mir mit einem Glas Bier in der Hand seine Lebensgeschichte. „Ich“ ist eine der wenigen Autobiografien, die ich sofort wieder lesen könnte, so perfekt hat sich mich unterhalten und emotional auch getroffen. Es ist eine ehrliche und ungefälschte Lebensgeschichte, an der Elton John uns teilnehmen lässt. Und am Ende, wenn er im Epilog noch einmal über die Zukunft seines Lebens nachdenkt, fühlt man sich direkt angesprochen. Ich bin wirklich schwer begeistert. Es ist vor allem unglaublich faszinierend, in welcher Rekordzeit man die 500 Seiten „inhaliert“. . Fazit: Lebensbejahend, schrill, hoffnungsvoll, sympathisch, emotional, ehrlich … eine Achterbahnfahrt, die gelesen werden muss. © 2019 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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