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Rezension zu
Der Bär und die Nachtigall

Ein Märchen für kalte Winterabende

Von: booksurfer
24.11.2019

Selten das ich mal etwas über die russische Mythologie lese aber dieses Buch von Katherine Arden hat mich direkt angesprochen und passt auch perfekt in die kalte Jahreszeit. Die Geschichte führt uns ins alte Russland in ein kleines Dorf oben im Norden. Hier glauben die Bewohner noch an Ihre alten Götter und mystischen Wesen. Dunja eine Amme in einem privilegierten Haushalt erzählt den Kindern Märchen und Geschichten über Magie, uralte Wesen und Väterchen Frost, den Winterkönig. Für die junge Wasja sind das aber nicht nur Geschichten denn sie kann all diese Wesen sehen und mit ihnen sprechen. Und was sie zu sagen haben, birgt großes Unheil denn etwas uraltes Böses ist in den angrenzenden Wäldern erwacht ... Zunächst hatte ich ein paar Schwierigkeiten in die Geschichte rein zu kommen, durch die vielen neuen russischen Ausdrücke, aber nach kürzester Zeit war ich dann Feuer und Flamme. Die Geschichte ist so liebevoll und detailgetreu erzählt, das man das Buch kaum aus der Hand legen möchte. Unsere Protagonistin Wasja ist ein unglaublich toller Charakter, den man von Beginn an in Herz schließen muss. Sie ist ein kleiner Hitzkopf, Wirbelwind und Frechdachs die es Ihrer Familie nicht leicht macht. Allerdings hat sie das Herz am richtigen Fleck und versucht es Menschen wie auch den mystischen Wesen immer recht zu machen. Die Mythologie bzw. die alten Wesen waren dafür verantwortlich, das die Geschichte für mich unvergesslich wurde. Viele dieser Wesen kannte ich gar nicht bis auf die Rusalka, dabei gibt es noch so viele weitere tolle Wesen. Etwa den Domowoi, ein Schutzgeist für Heim und Herd oder auch Wasila der Stall und Pferde schützt, um hier nur mal ein paar wenige zu nennen. Dann gibt es noch den Winter König der eine ganz besondere Stellung in der Geschichte einnimmt. Welche das ist? Das wird hier nicht verraten dafür müsst ihr das Buch selbst lesen. Diese Figuren erweckt die Autorin mit viele Liebe zum Leben und Wasja erlebt tolle Geschichten mit ihnen. Ein wichtiger Aspekt der Geschichte liegt im Thema alter Glaube und Traditionen gegen die orthodoxe Kirche. Denn erst als die Kirche Einzug in das Dorf hält, hat das Böse eine Chance nach der Macht zu greifen. Ein interessanter Kontrast, der hier gebildet wird und durch den die Geschichte nochmal einen besonderen Drive erhält. Der Schreibstil der Autorin ist einfach märchenhaft. Sie erschafft tolle Bilder die immer mit der richtigen Brise Spannung zersetzt einen unglaublich tollen Lesefluss ermöglichen. Sie erschafft eine dichte düstere winterliche Atmosphäre die dennoch vor Leben pulsiert. Es macht einfach Spaß Wasja auf ihrer Reise zu ihrem wahren Selbst zu begleiten und im Kampf gegen das Böse mit ihr zu fiebern. Da es sich hier um den Auftakt einer Trilogie handelt freu ich mich schon auf die nächsten beiden Teile und einen noch besseren Einblick in die russische Mythologie. Die richtige Lektüre für winterliche Abende!

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