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Rezension zu
Die All-Souls-Trilogie: Die Seelen der Nacht / Wo die Nacht beginnt / Das Buch der Nacht (3in1-Bundle)

All-Souls-Trilogie (Deborah Harkness)

Von: Poldi
25.11.2019

Diana Bishop, eine engagierte Professorin in Oxford, verbirgt eine Seite ihrer selbst vor dem Rest der Welt: Sie entstammt einer alten Dynastie von Hexen und hat selbst übernatürliche Fähigkeiten. Als ihr zufällig ein magisches Buch in die Hände fällt, das als verschollen gilt und die Geschicke der Welt ändern kann, werden zahlreiche weitere Kreaturen nach Oxford gezogen, die das Manuskript in ihre Hände bringen wollen. Diana versucht nicht nur, die Rätsel des wertvollen Artefakts zu entschlüsseln, sondern es auch gemeinsam mit dem charismatischem Vampir Matthew vor ihren Feinden zu verteidigen… Zugegeben mag die dreiteilige Buchreihe „A discovery of witches" auf den ersten Eindruck wie viele andere Vertreter des seit Twilight so populären Genres der Urban Fantasy klingen, Hexen, Vampire und Dämonen treiben darin im Verborgenen in der realen Welt ihr Unwesen. Doch es gibt zahlreiche deutliche Unterschiede, sodass die Gemeinsamkeiten dort auch fast schon aufhören. Das beginnt schon damit, dass die Hauptfigur der Diana Bishop kein zarter Teenager mehr ist, sondern eine gestandene und ziemlich kluge Frau, die ihre Geschicke selbst beeinflusst und sich im Kosmos der übernatürlichen Wesen zu behaupten versteht. Das verleiht der Reihe eine deutlich erwachsenere Ausstrahlung, die aber auch düsterer, rauer, härter ist und mit ihrem großen Druck auf den Charakteren beeindruckt. Dabei nimmt sich die Autorin Deborah Harkness auch immer wieder die Zeit für ruhige Momente, in denen das Geheimnis des Manuskripts im Mittelpunkt steht. Hier klären sich im Laufe der Zeit immer weitere Einzelheiten, die volle Bedeutung offenbart sich aber wirklich erst im dritten Band, was noch einige Überraschungen parat hat. Die Charaktere sind detailreich ausgestaltet, wobei der Fokus natürlich auf Diana und Matthew liegt. Beide sind ungewöhnlich gestaltet und verlassen ausgetretene Pfade, sind sehr eigenständig in ihrer Wirkung. Aber auch die Nebenrollen wurden mit individuellen Eigenschaften gestaltet und bringen jeweils eine ganz eigene Stimmung in die Handlung mit ein. Diese gewinnt einerseits durch die dynamischen Wechsel von ruhigen, bedachten Sequenzen und packenden Momenten, in denen sich die Geschichte spannend weiterentwickelt. Aber auch der klare Aufbau der drei Bände ist der Autorin sehr gelungen. So spielt der zweite Band vollständig in einer anderen Zeit, wobei viele reale historische Persönlichkeiten eingebunden sind, was noch einmal eine ganz eigene Atmosphäre atmet und so viel mehr ist als ein geschickter Schachzug, um die Geheimnisse des Manuskripts weiter zu entdecken. Der dritte Teil spitzt sich dann immer weiter zu und ist von harten Kämpfen und schmerzlichen Verlusten geprägt, schließt die vorher gestreuten losen Enden. Bei alldem zieht Deborah Harkness ihre Leser immer tiefer in die Welt, die sie geschaffen hat, lässt Schauplätze ebenso wie die verschiedenen Stimmungen lebendig werden, beeindruckt hat mich aber besonders, wie sie es schafft, seitenlange Szenen, in denen eigentlich nicht viel passiert, genauso eindringlich wirken zu lassen wie harte Kämpfe. Zudem ist die Romanreihe mit ihrem historischen Hintergrund sehr gut recherchiert, sodass die Einbettung der Handlung in diesen Kontext sehr authentisch wirkt. Dazu trägt auch der ausdrucksstarke Schreibstil bei, der mit klaren Bildern und unterschiedlichem Ausdruck überzeugt. „A discovery of witches“ ist ein düsterer Fantasy-Roman mit starken, authentischen Figuren, historischem Hintergrund mit vielen Verknüpfungen in die heutige Zeit und gelungenen Elementen aus Liebesgeschichte und Kriminalroman. Dabei entwickelt sich schnell eine Sogwirkung, die den Leser voll in diese Welt eintauchen lässt und gerade auch mit ihren ruhigen Momenten beeindruckt. Absolut eigenständig und lesenswert.

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