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Rezension zu
Eine Handvoll Asche

*+* Abir Mukherjee: "Eine Handvoll Asche" *+*

Von: Irve
10.12.2019

Der Brite Sam Wyndham und sein indischer Kollege „Surrender-not“ haben sich bereits bei ihren ersten beiden Fällen in mein Leseherz geschlichen. Ich mag die unkonventionelle Art, mit der Sam an die Verbrechensbekämpfung herantritt, aber auch seinen Helfershelfer, der ihn immer wieder an gegebener Stelle bremst und wieder in die richtige Spur bringt, sollte er sie mal verlassen haben. Das passiert ihm nicht nur im dienstlichen Bereich, auch privat ist er gelegentlich auf dubiosen Pfaden unterwegs – immer dann, wenn er, um seine Sucht zu stillen, eine Opiumhöhle aufsucht. War das Verlangen in den ersten beiden Bänden noch kontrollierbar, so nimmt es inzwischen unhaltbare Dimensionen an. Nun steckt der Ermittler in der Zwickmühle, denn natürlich möchte er seine Sucht besiegen, er muss aber auch auf jeden Fall dem Verbrechen die Stirn bieten. So findet Sam eine Behelfslösung und kann sich um die Morde kümmern. Und das ist gut so, denn es gibt immer mehr Tote, die einem grausamen Ritual zum Opfer gefallen zu sein scheinen. Wie auch in „Ein angesehener Mann“ und in „Ein notwendiges Übel“ verknüpft der Autor geschickt inszenierte und spannende Verbrechen mit den historischen Hintergründen der indischen Kolonisierung durch die Briten und würzt diesen Krimi-Cocktail mit jeder Menge indischen Flairs. Er beschreibt atmosphärisch, man ist geneigt, mit Auge, Ohr und Nase zu lesen, und die Geschichte mit allen Sinnen zu erfassen. Das erscheint mir in diesem Band noch besser gelungen zu sein als in den anderen beiden, die mir ebenfalls sehr gut gefallen haben. Obwohl während der Ermittlungen immer Wyndhams Opiumsucht thematisiert wird, steht sie nicht im Vordergrund, sondern ergänzt den Kriminalroman um einen Punkt, der im damaligen Indien für viele Menschen zum normalen Leben dazu gehörte. Zudem ist sie indirekt der Aufhänger für diesen Fall. Denn als bei einem Besuch Wyndhams in der betroffenen Opiumhöhle eine Razzia durchgeführt wird und der Ermittler keineswegs mit diesem Ort in Verbindung gebracht werden darf, flieht er Hals über Kopf und stolpert dabei im wahrsten Sinne des Wortes über eine Leiche. Eine Leiche, die es bei weiteren Recherchen plötzlich nicht mehr zu geben scheint. Aber so leicht sind Sam und Surrender-not nicht auszutricksen. Intensive Ermittlungen beginnen und die beiden ziehen alle Register. Nebenbei müssen sie es noch mit einem politischen Aufrührer aufnehmen und gegen die beruflichen hierarchischen Gegebenheiten ankämpfen. „Eine Handvoll Asche“ bietet einen spannenden Kriminalfall mit überzeugenden, stellenweise gar witzigen Ermittler-Duo, einem gut durchdachten Plot, vielen historischen Hintergrundinformationen und jeder Menge Indien-Flair. Ich schließe mich gern der Meinung der Deutschen Presseagentur an und erlaube mir, sie zu zitieren: »Abir Mukherjees neuer Fall besticht durch seine anschauliche Darstellung der schwierigen politischen Lage der Kolonialherren, die den gewaltlosen Widerstand der Inder nicht verstehen.« Inhalt Kalkutta 1921. Der Besuch einer Opiumhöhle nimmt für den britischen Ermittler Sam Wyndham ein unerwartetes Ende, als er im Rausch von einer Razzia überrascht wird und nun unerkannt vor seinen eigenen Leuten fliehen muss. Noch benommen vom süßlichen Rauch will er über das Dach des Hauses flüchten – und stößt auf eine Leiche. Mit zwei Stichen niedergestreckt, die Augen gewaltsam entfernt. Doch Wyndham hat keine Zeit, den Schauplatz genauer zu untersuchen. In letzter Sekunde bringt er sich selbst in Sicherheit. Aber der grausame Fund ist erst der Auftakt einer Reihe blutiger Ritualmorde, die das politisch immer unruhiger werdende Kalkutta in Angst und Schrecken versetzen. Autor Abir Mukherjee ist Brite mir indischen Wurzeln: Seine Eltern wanderten in den Sechzigerjahren nach England aus. Sein Debütroman Ein angesehener Mann schaffte auf Anhieb den Sprung auf die britischen Bestsellerlisten. Mukherjee lebt mit seiner Familie in London. Quelle: Heyne Verlag

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