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Rezension zu
Codename Blade - Die übernatürlichen Fälle der Agentin Clements

Humorvoll, spannend und unterhaltsam. 900 Seiten purer Spaß

Von: Phantastische_Fluchten
24.12.2019

Zwei Organisationen, die seit dem 17. Jahrhundert verfeindet sind, treffen sich zum ersten Mal in der Geschichte ihres Bestehens, um ein Friedensabkommen zu schließen. Eingefädelt hat dieses Treffen Rook Myfanwy Thomas. Eine Delegation der Broederschap trifft in London ein und wird unter strengsten Sicherheitsauflagen in einem Hotel untergebracht. Nicht jeder aus der Chequey ist damit einverstanden, dass der seit Jahrhunderten verhasste Feind nun ein Verbündeter werden soll. Und schon bald ist klar, dass diese Gegner mit allen Mitteln versuchen, die Verhandlungen zu sabotieren. Dabei geraten nicht nur hochrangige Gäste in Gefahr sondern auch Zivilisten, etwas, was die Angehörigen der Chequay unbedingt vermeiden möchten. Odette Leliefield, die mit der Broederschap angereist ist, wird ebenfalls Ziel dieser Angriffe. Daher wird ihr Pawn Felicity Clements als Bodyguard zur Seite gestellt. Die beiden sehr ungleichen Frauen, die sich auf den ersten Blick nicht ausstehen können, sind zur Zusammenarbeit gezwungen, um die Attentäter zu finden und das Friedensabkommen zu sichern. Kommentar: Wem das Buch Rook von Daniel O’Malley gefallen hat, der wird Blade lieben. Hier liegt der Fokus nicht auf einer Person, sondern es gibt unzählige Handlungsstränge, die letztendlich aber zusammen geführt werden. Die Vielfalt der Ereignisse lassen die fast 900 Seiten wie im Flug vergehen. Ich habe mich keine Sekunde gelangweilt. Die Broederschap ist ja auch in ROOK schon ein Thema, hier rückt sie in den Mittelpunkt. Die Geschichte und Entwicklung der Züchter, wie sie von den Chequay genannt werden, ist absolut spannend und faszinierend und auch die Ursache der Jahrhunderte alten Feindschaft erfährt der Leser endlich. Ich möchte hier tatsächlich schon ein Zitat von Seite 841 anbringen, dass die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen erläutert. „Macht Dir nichts vor, Odette“, sagte ????. „Wir sind menschlich. Es ist eine menschliche Eigenschaft, Werkzeuge herzustellen. Gebrochene Knochen zu heilen, Zähne zu begradigen. Menschen suchen neue Wege, Dinge zu tun, wir sind den anderen nur einfach ein Stück voraus. Aber ich kann dir sagen, was Menschen nicht tun.“ Ihr Tonfall wurde giftig. „Sie werden nicht mit Reißzähnen geboren oder Spiegeln statt Haut, oder mit der Fähigkeit, Luft um sich herum in Bronze zu verwandeln. Sie schwimmen nicht durch die Erde. Diese Kreaturen sind keine Menschen. Sie sind Ungeziefer! Kakerlaken!“ Während die Broederschap aus herausragenden Wissenschaftlern besteht, die weit über die Grenzen des aktuell menschlichen Wissens hinaus forschen und ihre Körper modifizieren und verbessern, erhalten die Mitglieder der Chequay ihre Fähigkeiten von Geburt an. Die Broederschap hält sich für die Elite der Menschheit und sie verachten die „Gruwels“, die sie für Missgeburten halten. Nichtsdestotrotz versuchen sie, auf wissenschaftlichem Wege, deren Fähigkeiten zu imitieren. Denn auch wenn sie ihre Gegner hassen, erkennen sie durchaus den Nutzen der verschiedenen Talente. Die Geschichte ist wieder voller sehr witziger und humorvoller Dialoge. Vor allem die Selbstgespräche von Felicity triefen nur so vor Sarkasmus. Mir hat das schon im ersten Band gefallen aber hier kommt der schwarze Humor noch besser zum tragen. Zitat von Seite 408: „Wissen wir denn überhaupt sicher, ob er tot ist?“, erkundigte sich der Meeresbiologe. Die beiden Männer sahen Odette an. „Ich bin mir ziemlich sicher“, antwortete sie. „Er ist eiskalt, hat keinen messbaren Puls und stinkt nach verwesendem Fisch.“ „Ich bin mal mit so jemandem ausgegangen“, merkte Godman an. „Eine Doktorandin, mittelalterliche Geschichte.“ Zitat von Seite 628 „Wir können Wesen klonen,“ erwiderte Marcel. „Aber wir tun es nicht, jedenfalls für gewöhnlich.“ „Warum nicht?“, wollte Eckhardt wissen. „Wir haben lieber Sex“, gab Ernst zurück und Pawn Clements verschluckte sich fast an ihrem Orangensaft. Zitat Seite 786 Die Kreatur weigerte sich höchst unhöflicherweise, zusammenzubrechen oder sich auch nur durchlöchern zu lassen. Allerdings wurde sie deutlich missgestimmter. Sowohl die Mitglieder der Broederschap als auch die der Chequay sehen so viel Kurioses und auch Grauenhaftes, dass dieser Humor ihnen wohl über die schlimmsten Ereignisse hinweg hilft. Und der sprachliche Feinschliff des Autors ist hier einfach perfekt. ZU Beginn ist es für den Leser etwas schwer, den Handlungssträngen zu folgen, da die Wechsel oft während der Ereignisse stattfinden. Ich habe vier wichtige Themen identifiziert: Die Ereignisse um die Antagonisten Der Mörder mit den Kristallen Die Verhandlungen Die Rückblicke Zu den neuen Charakteren gesellen sich viele alte Bekannte aus Band eins hinzu. Bischoff Aldrich, die Sekretärin Ingrid, die Lady. Und vor allem Rook Thomas hat viele Auftritte, da sie mit Graaf Ernst van Suchtlen die Verhandlungen erst möglich gemacht hat. Ich fand sie ihm ersten Band schon sehr taff. Hier gewinnt sie an Profil, sie ist sich ihrer Stellung und ihrer Fähigkeiten sicher und tritt sehr selbstbewusst auf. Sie hat eine sehr starke Entwicklung durchgemacht und ich mag sie fast noch mehr als in Band eins. Felicity steht in der Hierarchie nicht sehr weit oben. Sie ist eine Fußsoldatin. Sie hat die Fähigkeit, durch Berührung das Innere von etwas zu sehen oder auch vergangene Ereignisse, die an einem Ort stattgefunden haben, zu lesen. Sei es Haus oder Mensch oder was auch immer. Daher wird sie oft an Schauplätze von mysteriösen Ereignissen gerufen. Da sie die Leibwächterin von Odette Leliefeld ist, hat sie ihren Schützling immer im Schlepptau. Dadurch erhält die junge Züchterin weit mehr Einblicke in die Arbeit der Chequay als jedes andere Mitglied der Delegation. Während sie in London von den Gruwels eher angefeindet wird, stehen ihr die Pawns auf dem Lande fast neutral gegenüber und lassen sich von ihren Fähigkeiten beeindrucken. Doch es ist schwer, jahrelange, gezielte Indoktrination einfach abzubauen und vorurteilslos sein Gegenüber als Mensch anzuerkennen. Obwohl beide Bände zusammen gehören, kann man BLADE lesen ohne ROOK zu kennen. Es gibt einige kurze Hinweise auf die Ereignisse im vorherigen Band, die völlig ausreichen, um der Handlung zu folgen. Dazu kommen die Rückblenden historischer Ereignisse, die das Buch merklich auflockern und die Spannung noch erhöhen. Das Buch umfasst 900 Seiten, ich werde jetzt nicht weiter darauf eingehen. Ich schreibe schon bei einem 300 Seiten Buch sehr lange Rezensionen. Lest dieses Kleinod einfach selber und habt Spaß daran, so wie ich. ROOK wurde mittlerweile als Serie verfilmt. Ich habe es noch nicht anschauen können. Mich irritiert allerdings die Kritik, dass Rook Thomas als sehr weinerliche Frau beschrieben wird. Das ist sie in den Büchern nicht. Also nicht abschrecken lassen, Bücher sind doch sowieso immer besser als ihre filmischen Umsetzungen. Lobend erwähnen möchte ich noch Wolfgang Thon, den Übersetzer, der den Flair des Buches wunderbar eingefangen und wieder gegeben hat. Seine eigenen Bücher mag ich übrigens auch. ich bedanke mich bei dem verlag für das Rezensionsexemplar, mein Beuitrag ist jedoch keine Werbung sondern meine subjektive Meinung!

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