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Rezension zu
Das geschwärzte Notizbuch

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Notiz an mich: Speziell aber richtig gut!

Von: Ro_Ke
25.12.2019

Meine Meinung: Mit „Das geschwärzte Notizbuch“ präsentiert der für „Birdman" mit dem Oscar ausgezeichnete argentinische Drehbuchautor Nicolas Giacobone seinen ersten Roman und dieser konnte mich nach anfänglichen Orientierungsschwierigkeiten insgesamt wirklich begeistern. Wie erwähnt, ist es mir zu Beginn nicht gerade leichtgefallen in die Handlung bzw. die Notizen des Drehbuchautors Pablos hineinzufinden, denn diese bieten keinerlei chronologische oder thematische Struktur und es fehlt somit ein roter Faden, dem ich folgen konnte. Gleichzeitig lässt dieser Stil aber einen authentischen wenngleich oft wirren Blick in dessen Gedankenwelt entstehen, in der eine hohe Faszination steckt. So erhält man interessante Einblicke in das Filmgeschäft bzw. in den Prozess des Drehbuchschreibens und der Rolle des Autors, dessen öffentliche Würdigung natürlich weniger präsent erscheint als z.B. die eines Regisseurs oder auch Schauspielers. Pablo wird lange Jahre in einem Kellerraum eingesperrt, um dem Regisseur Santiago das perfekte Drehbuch abzuliefern und daraus resultiert eine Beziehung, die auf beiden Seiten manische Obsession und gegenseitige Abhängigkeit hervorruft. Dieser Prozess und das Wechselspiel aus Genie und Wahnsinn zweier begnadeter Künstler wird vom Autor aus Sicht Pablos meisterhaft skizziert und ihm gelingt es, durch dessen Augen auch Santiago zu einer Figur mit greifbaren Motiven werden zu lassen. Beim Begleiten der Notizen kommt es immer mal wieder zu Passagen, die man durchaus als langatmig empfinden kann, sofern man denn kein starkes Interesse an inneren psychologischen Entwicklungsprozessen mitbringt. In diesen lässt sich viel Interpretationsraum finden und da am Ende die Tinte ausgegangen ist, sorgt auch dieses für weiterführende Gedankenspiele. Fazit: Kein Buch für „Jedermann“ aber eine besondere Genreperle!

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