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Rezension zu
Tod eines Gentleman

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Aktuelle Themen in historischem Gewand

Von: Elke Heid-Paulus
05.01.2020

1924. London in den „Goldenen Zwanzigern“. Der Erste Weltkrieg ist überstanden, die Heimkehrer versuchen, ihre traumatischen Erlebnisse hinter sich zu lassen und wieder einen Platz im Leben zu finden. Einigen gelingt es, wieder andere kämpfen tagtäglich mit ihren Verwundungen an Leib und Seele. Unabhängig vom sozialen Status. So auch die Mitglieder des Gentleman’s Club „Britannia“, in dem die Kriegsveteranen aus gutem Hause ihre Zusammenkünfte pflegen. Doch das traute Beisammensein wird jäh unterbrochen, als ein Mitglied (im Nachgang zu einer Wette) erstochen im verschlossenen Tresorraum des Clubs aufgefunden wird. Und das wird nicht der einzige Mord bleiben. Im Zentrum des Romans „Tod eines Gentleman“ steht Eric Peterkin, Engländer mit chinesischer Mutter, der sich aufgrund seiner Herkunft tagtäglich mit Vorurteilen und Diskriminierungen auseinandersetzen muss. Im Krieg „durfte“ er in Flandern für ein Land kämpfen, das ihn gering schätzt und nicht haben will. Ein Stachel im Fleisch der Clubmitglieder, und nur deshalb geduldet, weil einer seiner Vorfahren diesen gegründet hat. Als er dann auch noch alles daran setzt, unangenehme Fragen zu stellen, um den Täter ausfindig zu machen, zeigt deren Rassismus sein wahres Gesicht. Es sind aktuelle Themen, die der Autor in dieser historischen Whodunit-Story beschreibt, und genau das macht den besonderen Reiz dieses Romans aus. Das „Stiff upper lip“ der englische Oberklasse, deren Alltagsrassismus, die posttraumatischen Belastungsstörungen der Kriegsheimkehrer und deren daraus resultierende Drogenabhängigkeit, all das arbeitet Christopher Huang stimmig und mit viel Fingerspitzengefühl in die Geschichte ein und macht damit „Tod eines Gentleman“ zu einem realistischen und entlarvendem Porträt moderner Gesellschaften. Fans historischer Golden Age-Romane und englischer Krimis gleichermaßen empfohlen. Die Filmrechte sind bereits verkauft, wir dürfen auf die Umsetzung gespannt sein.

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